Auf dem Weg der Besserung

Wer sich zu essen traut, was in Autobahnraststätten als Nahrung gilt, klagt für den Rest der Reise nicht mehr über Hunger. – Ein böser Spruch, der das alte Vorurteil nährt, in den Raststätten gebe es nur Massenfraß zu überteuerten Preisen. Daß sich da etwas verändert, stellt schon seit einiger Zeit der Auto- und Reiseclub ARCD fest, der Besucher regelmäßig befragt, gute Häuser mit einem „Goldenen R“ auszeichnet und die beliebtesten Raststätten in einer Broschüre veröffentlicht.

Auch die Reisezeitschrift Globo hat jetzt lobenswerte Ausnahmen unter den über 500 Rastanlagen ausgemacht. Zwanzig Adressen, die eine Pause wert sind. Diese „Frische-Inseln“ seien allerdings noch seltende und überwiegend auf den süd- und ostdeutschen Raum beschränkte Erscheinungen. In Norddeutschland und im Ruhrgebiet hatten die Globo-Tester noch „abenteuerliche“ Verhältnisse vorgefunden: gewagte Preise für kalte Frikadellen und abgepackte Sandwiches, dazu ein verwegener Service und glitschige Toiletten.

Dagegen etablieren sich in den neuen Bundesländern immer mehr angenehme Einkehrmöglichkeiten und betreiben vor allem südlich der Mainlinie einige Raststätten-Pächter eine Qualitätsoffensive. Zu der zählen neben Anstrengungen in der Gastronomie – frische regionale Küche, großes Angebot an Salaten, vegetarische und Vollwertkost – besondere Mitarbeiter-Schulungen, aber auch Picknickplätze und Fitneßparcours.

Vorreiter in Sachen Qualität sind 27 Betriebe, die sich das „Welcome“-Logo gegeben und bundesweite Standards für Sauberkeit und Freundlichkeit festgeschrieben haben. Sie könnten der Anstoß dafür sein, daß es den Pächtern an die Lizenz geht, die ihren Gästen nach wie vor Nudeln mit undefinierbaren Saucenklecksen und labbrige Toasts zu Abzocker-Preisen zumuten.

Und hier eine Auswahl der Raststätten, in denen die Einkehr empfohlen wird:

Nürnberg–Salzburg: In der Holledau, Südseite (A9), und Hochfelln, Südseite (A8).

Ruhrgebiet–Frankfurt/Main-Nürnberg: Brohltal, Südseite (A61), Bad Camberg, Südseite (A3), Weiskirchen, Südseite (A3), und Rasthaus Spessart, Südseite (A3).

Hamburg–Hannover–Würzburg: Göttingen West (A7) und Hasselberg, Westseite (A7).

Berlin–Leipzig–München: Fläming, Ost- und Westseite (A9), Hermsdorfer Kreuz, Ostseite (A9/A4), und das Brückenrasthaus Frankenwald (A9).

Dresden–Erfurt: Dresdner Tor (A4) und Teufelstal, Südseite (A4).

Ulm–Würzburg: Ellwanger Berge, Ost- und Westseite (A7).

Karlsruhe–Basel: Baden-Baden, Ost- und Westseite (A5). wh

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