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Auslandskrankenschutz
mit Lücken Auch für privat Versicherte lohnt bisweilen eine separate Police Schwangere müssen aufpassen Wer eine Reise tut, der kann was erleben. Doch leider überschätzt so mancher Reisende seine Kräfte beim Klettern in den Bergen, dem anderen schlägt die ungewohnte Kost auf den Magen. Eine Behandlung im Ausland kann teuer zu stehen kommen. Das gilt für gesetzlich Versicherte genauso wie für Patienten mit privaten Krankenversicherungspolicen. Doch selbst wer sich auf den speziellen Reisekrankenversicherungsschutz verläßt, ist oft aufgeschmissen. Denn viele Policen weisen erhebliche Lücken auf. Grundsätzlich sollte jeder, der außerhalb der Landesgrenzen Urlaub macht, für ein ganzes Jahr eine separate Auslandskrankenversicherung abschließen, zumal dieser Schutz bei günstigen Unternehmen wie der Inter den Single nur 13 DM kostet. Beim ACE zahlt die Familie sogar nur 25 DM. Damit ist man zunächst einmal auf der sicheren Seite.
Gesetzlich Versicherte sind in vielen Urlaubsländern wie den USA überhaupt nicht abgesichert, weil mit den Vereinigten Staaten kein Sozialversicherungsabkommen besteht. Doch selbst bei Erkrankungen in beliebten Reiseländern wie Spanien, Italien oder Österreich, mit denen eine solche Abmachung gilt, übernehmen die deutschen Kassen nicht alles. Bezahlt wird nämlich nur die Summe, die die deutsche Kasse der ausländischen Kasse erstatten muß. Das heißt: Man muß im Ausland einen Vertragsarzt der dortigen gesetzlichen Kasse suchen und sich von ihm behandeln lassen. Weil es davon oft zu wenige gibt, bleibt im Notfall nur die Konsultation eines Privatarztes. Der gibt sich jedoch häufig nicht mit den bescheidenen Vertragsarzthonoraren zufrieden. Den Mehrbetrag zahlt der Kassenpatient aus der eigenen Tasche. Üblich sind in vielen Ländern zudem Eigenbeteiligungen. Auch für privat Versicherte lohnt sich die separate Police. Wer einen günstigen Einsteigertarif gewählt hat, ist im Ausland oft gar nicht oder nur unzureichend geschützt. Selbst bei der wesentlich teureren Vollversicherung, die einen weltweiten Schutz bietet, rentiert sich der Zusatzschutz. Denn der rettet einem unter Umständen die Rückerstattung mehrerer Monatsbeiträge für die Nicht-Inanspruchnahme der Vollversicherung. Unbedingt aufpassen müssen chronisch Kranke und Schwangere. Behandlungen im Urlaubsland, die Aufgrund einer Vorerkrankung notwendig werden, zahlen viele private Krankenversicherer nicht. Für viele ist die Schwangerschaft eine Vorerkrankung. Rühmliche Ausnahmen: die Gothaer und DBV-Winterthur.
Reisende Rentner werden von den
meisten Anbietern kräftig geschröpft. Bei der Albingia
zahlt man ab 71 Jahre 2,40 DM je Tag, jüngere nur 0,80
DM. Ab einem bestimmten Alter wird man als (neuer) Kunde
von vielen sogar ganz abgelehnt. Und wer sich auf den
Schutz verläßt, den einem manche
Kreditkarten-Unternehmen mit ihren Versicherungspaketen
vorgaukeln, der ist sehr oft verlassen. Beispiel
Verkehrsmittel-Unfallversicherung: Die springt bei einem
Malheur in der Moskauer U-Bahn nur ein, wenn man das
Ticket mit der Kreditkarte bezahlt hat. |
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