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Urlaub `97:
Preisvorteil durch Angebotsvergleich Zwischen günstigstem und teuerstem Veranstalter liegen oft ein paar hundert Mark Differenz - Computerservice hilft gegen Entgelt Geärgert hat er sich dann doch, als er am Pool des Hotels Buenaventura auf Gran Canaria von seinen Miturlaubern erfuhr, daß sie für den Flug und zwei Wochen Halbpension 325 Mark weniger bezahlt hatten als er. Und dabei waren seine Mitreisenden sogar auf dem Flug zu den Kanarischen Inseln neben ihm gesessen. Einziger Unterschied: der Reiseveranstalter - zum einen Fischer für 1307 Mark, zum anderen Alltours für 1632 Mark. Ein weiteres Beispiel: zwei Wochen Halbpension im Safari Beach in Kenia können - zur gleichen Reisezeit und mit der gleichen Fluglinie - 3215 Mark (Veranstalter Terramar) oder 2015 Mark (Veranstalter Transair) kosten. Ein satter Preisvorteil, für den man sich in zwei Wochen so manches Extra genehmigen kann. Reisen haben Vorrang Im Jahre 1997 wollen - nach der jüngsten Umfrage des Bielefelder Emnid-Instituts - die meisten Bundesbürger weniger Geld ausgeben - für Ernährung, Hobby und Sport genauso wie für Bücher, Zeitschriften, die Wohnungseinrichtung oder das geliebte Auto. Nur den Spaß am Urlaub will sich die Mehrzahl der Deutschen in Ost und West nicht nehmen lassen. 42 Prozent wollen für die schönsten Wochen des Jahres sogar mehr Geld ausgeben als in der Vergangenheit. Zwar haben sie es sich verdient (so der Slogan von Branchenführer TUI), aber Geld zum Fenster hinauswerfen möchte natürlich niemand. Doch in der Flut von Angeboten der Veranstalter, die Jahr für Jahr zu Dutzenden den Reisemarkt mit ihren Katalogen überschwemmen, finden sich die meisten nur schwer zurecht. Da nach einer Untersuchung der Marktforscherin Claudia Dembeck, die seit Jahren Service und Beratung der Reisebüros untersucht, ein neuer Tiefpunkt in der Qualität erreicht ist, sind Urlauber oft auf sich gestellt. Schielen auf die Provision Zumal viele den Verdacht hegen, daß die Reisebüros nicht immer die für den Kunden günstigsten Angebote finden, sondern die Veranstalter bevorzugen, bei denen die höchste Vermittlungsprovision zu verdienen ist. Ein Computerservice - so die Stiftung Warentest - spart "viel Mühe und Geld und bringt die billigsten Angebote des deutschen Pauschalreisemarktes säuberlich aufgelistet ins Haus". Allerdings - "die meisten Urlauber sind zu bequem, zum Glück für Reiseveranstalter und Reisebüros", meint Wolfgang Gahl von Markt Control in Duisburg. Nur 150 000 der rund 25 Millionen deutschen Pauschalreisenden nutzen im Jahr die Preisvergleiche von Markt Control. Rund 20 000 solcher Analysen werden bei der Stiftung Warentest abgefordert. Dabei sind die Preise für diesen Service moderat und in den meisten Fällen durch die Auswahl eines günstigen Anbieters schnell wieder verdient. Preisvergleiche bei Markt Control, Telefon 02 03/55 42 48. Die Stiftung Warentest (Telefon 0 30/2 63 10) berechnet für das erste angefragte Zielgebiet 20 Mark, für jedes weitere fünf Mark. wi |
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