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In den Kärntner
Dorfhotels dreht sich im Urlaub alles um den
Nachwuchs Keine Zeit, Papa ich muß ins
Indianerdorf. So bündige Auskünfte erteilt der
vielbeschäftigte Nachwuchs vielen Vätern, die mit der
Familie Quartier in einem der Kärntner
Dorfhotels genommen haben. Den Eltern bleibt
da kein Widerspruch, sondern nur noch eine Wahl: Entweder
sie sehen entspannt zu, wie die lieben Kleinen unter
fachkundiger Aufsicht um Lagerfeuer und Marterpfahl toben
oder sie machen sich guten Gewissens selber für
ein paar Stunden aus dem Staub: zu einer kleinen
Wanderung auf den nahen Mittagskogel, einem Schoppen in
einer der vielen hübschen Buschenschänken oder zu einem
Nickerchen im Liegestuhl. Rechtzeitig zum Abendessen
trifft man sich im hoteleigenen Biergarten wieder, ehe
die Sprößlinge abermals auf Extratour gehen: Auf den
Waldspielplatz, zum Schießstand, in den Streichelzoo
oder die Kinderdisco Wie im Dorf Schönleitn, ein paar Kilometer vom Faaker See entfernt, geht es in fast allen Dorfhotels zu. Ob in Seeleitn (direkt am See), in Ober- oder Unterkirchleitn (bei Bad Kleinkirchheim) - überall herrscht die gleiche Urlaubsphilosophie: Schöne, nur äußerlich alte Bauernhäuser wurden in einem großzügigen Areal zu schmucken Urlauberdörfern gruppiert garantiert ohne Autoverkehr, dafür mit viel Grün und allen Einrichtungen, die zu einem modernen Urlaubshotel gehören: Restaurants, Swimmingpool, Kindergarten und ein umfangreiches Animationsprogramm für Kinder wie Erwachsene. Die Qual der Wahl Sobald der Schönleitner Dorfbote morgens die kleine Dorfzeitung unter die Appartement-Tür schiebt, werden im Familienrat Pläne geschmiedet: Machen wir (Abfahrt 8.30 Uhr) beim Rafting auf der Möll mit oder gehen wir um 9 Uhr doch lieber mit Tom joggen? Warten wir vielleicht noch ein Viertelstündchen länger, weil dann der Kinderschwimmkurs beginnt, den unser Fünfjähriger eigentlich mitmachen sollte? Und sonst? Um Zehn geht's zu einer gemütlichen Radtour um den Faaker See, um 14 Uhr spielt man Bauernbaseball auf der großen Wiese, vor dem Abendessen ist T-Shirt-Bemalen angesagt. Im Dorfkindergarten bietet Sabine nochmal ein eigenes Programm für die ganz Kleinen ab zweieinhalb Jahren an. Es ist, wie die meisten Aktivitäten im Dorf selbst, im Reisepreis inbegriffen; einige Highlights (Rafting, Kletterkurse, Reiten und diverse Aus flüge) sind extra zu zahlen. Angesichts der Angebotsvielfalt kann jeder selbst entscheiden, wie stark er sein Urlaubsbudget strapazieren will und das gilt für die Reise insgesamt. Denn Selbstversorger sind in den Kärtner Bauerndörfern gern gesehen. Zur Standardausstattung der Appartements (für zwei bis acht Personen) gehört eine kleine Küche, im Dorfladen gibt's alles für den täglichen Bedarf und auf Wunsch werden am frühen Morgen sogar frische Brötchen direkt an die Zimmertür geliefert. Wer es lieber (etwas teurer) mit Full-Service hat, kann sich früh, mittags und abends in den zwei Dorfrestaurants bedienen lassen. Immerhin ist dort ein komplettes Familienmenue für vier Personen ab 28 Mark zu haben und die Kinderkarte fast so umfangreich wie die für die Erwachsenen. Wenn es die Eltern trotzdem nach
draußen zieht, zu einem schönen Ausflug auf Burg
Hochosterwitz etwa, in eines der vielen Kärntner Museen
oder zu einer Gipfeltour in die Berge, werden sie es
wieder hören: Keine Lust Papa, wir gehen lieber
zum Ponyreiten Die ADAC-Reise führt die Bauerndörfer und Hotels ebenfalls in seinem Programm Familienurlaub. Wer über den ADAC bucht, erhält für die Anreise ausführliches Karten- und Infomaterial, dazu ist eine Zwei-Monats-Vignette für die österreichischen Autobahnen im Preis inbegriffen. Preise: Das Appartement für 4 Personen kostet über ADAC-Reisen, je nach Saison, zwischen 630 und 1498 Mark pro Woche. Zu bestimmten Reisezeiten gibt es erhebliche Vergünstigungen. Die Dorfhotel-Gruppe selbst bietet auch ein Familien-Dorf-Roulette an, bei dem der Gast erst 14 Tage vor Reiseantritt erfährt, in welchem der fünf Dörfer er untergebracht wird. Dafür wohnen zwei Erwachsene und ein Kind ab 660 Mark im Appartement und erhalten zusätzlich gratis die Kärnten Card, die den Gästen freien Zugang zu mehr als 70 Sehenswürdigkeiten sowie den Nulltarif für Busse, Schiffe und viele Bergbahnen verschafft. |
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