Schwache D-Mark
hinterläßt Löcher in
der Urlaubskasse

Die derzeitige Schwäche der D-Mark gegenüber dem Dollar und den meisten anderen Währungen wird in diesem Jahr tiefe Spuren in den deutschen Reisekassen hinterlassen. In 16 der 20 beliebtesten Urlaubsziele hat die Kaufkraft der deutschen Mark bis zu 20 Prozent nachgelassen. Das hat die Commerzbank AG in Frankfurt ermittelt.

Nach wie vor bekommen Touristen demnach in der Türkei am meisten für ihr Geld. Für eine Mark können sie in dem Land Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,20 Mark kaufen. Im Vorjahr waren es noch 1,40 Mark. Auf Platz zwei der - rein finanziell betrachtet - besten Urlaubsländer liegt Tunesien mit 1,16 (Vorjahr: 1,23) Mark. Danach folgt Spanien. Dort ist das Leben knapp zehn Prozent billiger als in Deutschland.

Das teuerste Urlaubsland für die Deutschen ist Norwegen - rund 30 Prozent mehr kostet das Leben im hohen Norden. Auch Dänemark-Fans müssen tief in die Tasche greifen. Die Mark ist dort nur 77 Pfennige wert.

Besonders schlecht kommen die Liebhaber von England und USA in dieser Saison weg. Während sie im vorigen Jahr noch fünf oder acht Prozent mehr für ihr Geld bekamen, legen sie nun in beiden Ländern drauf - in den Vereinigen Staaten etwa acht Prozent und in Großbritannien sogar 15. Insgesamt stellten die Experten fest, daß die Kaufkraft in den vergangenen Jahren in den beliebtesten Ländern mehr und mehr nachgelassen hat.

Die Kaufkraft der D-Mark im Ausland wird vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ermittelt. Dazu erheben die deutschen Botschaften in den Hauptstädten der jeweiligen Länder die Preise für einen Warenkorb mit bestimmten Gütern und Dienstleistungen. Die Statistiker werten die Zahlen aus, und die Banken verrechnen alles mit den aktuellen Wechselkursen. dpa

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