![]() |
Oase zwischen Beton und Blech Und die Steinwüste lebt doch. Gleich hinter dem Nürnberger Hauptbahnhof, am Nelson-Mandela-Platz. Dort, wo sich, eingezwickt zwischen Beton-Hochhäusern, Blechlawinen und Bahngleisen, ein paar traurig-staubige Alibibäumchen mit einem großen Parkplatz und einer Imbißbude treffen. Ja, auch hier können aus dem steingrauen Nichts idyllische Oasen erblühen. Wie das Bistro-Café Mexx zum Beispiel. Es ist der Hoffnungschimmer von so manch hungerndem Reisenden, der keine Lust hat, bis zum nächsten Zug am Döner-Stand oder im zugigen Service-Center herumzuhängen. Und es ist die erste, die letzte oder auch die einzige Anlaufstelle für viele nimmermüde Schwärmer, die regelmäßig durch das Nürnberger Nachtleben streifen und sich vor oder nach der großen Selbstinszenierung nochmal stärken wollen. Ebensogut aber kann man untertags einfach mal in der Mittagspause vorbeischauen und eine Kleinigkeit zu sich nehmeen. Oder zu jeder Tageszeit einfach nur mal
was trinken was wiederum gar nicht so einfach ist,
denn die große Auswahl an Getränken macht es einem ganz
schön schwer. Nehmen wir nur mal das Bier: Ein Guinness
(6 Mark), ein Kelts (4,50 Mark), ein Erdinger (5,50 Mark)
oder doch ein Heineken (6 Mark)? Und überhaupt,
vielleicht sollten wir ja doch was essen? Wo wir schon
mal da sind Ob wir uns die internationale Speisekarte nun rauf oder wieder runtergetestet haben, es hat alles zu jeder Zeit hervorragend geschmeckt egal, ob es sich um Rigatoni mit gewürfeltem Lachsfilet in Sahnesoße handelte (12,50 Mark), um gegrillte Lende mit Zwiebeln und Salat (14,50) oder um einen der gigantischen Salatteller (von 10, 50 bis 12,50 Mark) handelte. Eine ideale Mischung aus
Restaurant und Imbiß schwebte Mexx-Geschäfts- Neben der wechselnden Tageskarte, auf der jeweils drei Gemüse-, Fisch-, Fleisch- und Dessert-Gerichte zur Auswahl stehen, gibt es ein festes Angebot an diversen Toasts, Baguettes und vor allem an großen Salattellern. Der überproportional hohe Anteil an muskelgestählten, sonnenbankgebräunten Herren und perfekt gestylten, meist dauergewellten Blondinen unter den Anwesenden verrät auch, warum: Im Nachbarhaus befindet sich ein Fitneßstudio, dessen Besucher natürlich zu Stammgästen geworden sind in Mexx. Genauso wie die Geschäftsleute aus der Umgebung, die Familien aus der Nachbarschaft, die Latzhosenfraktion, der Damenstammtisch, die Mantafahrer, die Nachtschwärmer und ja, wir geben es offen zu auch wir, denn einer guten Pasta konnten wir noch nie wiederstehen. ELISABETH JÄNDL Bistro-Cafe
Mexx, Nelson-Mandela-Platz 18, 90459
Nürnberg, |
![]() |
© Nürnberger Nachrichten |