90 Prozent aller
Jugendlichen
haben Alpträume90 Prozent aller zehn bis 16 Jahre alten
Kinder und Jugendlichen haben Alpträume. Bei zehn
Prozent treten Alpträume sogar einmal pro Woche oder
öfter auf. Dies berichteten Wissenschaftler des
Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in
Mannheim. Für die Studie seien 624 Kinder und
Jugendliche untersucht worden.
In ihren Alpträumen "erlebten" die Kinder
Verfolgungen durch ein Tier oder Monster, den eigenen Tod
oder den von Angehörigen sowie den Fall ins Bodenlose.
Nur drei Prozent gaben an, daß schlimme Träume
Prüfungssituationen zum Inhalt hatten. Weiter
berichteten die Forscher, daß sich in allen Alpträumen
das Traum-Ich nicht zur Wehr setzen könne und der
geträumten Situation hilflos ausgeliefert sei.
Die Alptraumhäufigkeit gehe mit zunehmendem Alter
zurück. Es scheine aber eine Gruppe von Erwachsenen zu
geben, die bis ins Alter oft Alpträume haben, sagte der
Initiator der Studie, der Psychologe Michael Schredl. Es
gebe Hinweise, daß bestimmte Menschen genetisch für
häufige Alpträume disponiert sind. Die Studie habe auch
gezeigt, daß Kinder, die tagsüber besonders ängstlich
sind, öfter Alpträume hätten. Ob das Fernsehen
Alpträume verursacht oder nur Bilder dafür liefert, sei
ungeklärt.
Ein Verfolgungstraum könne deutlich machen, daß ein
Kind sich unter Druck fühlt und am liebsten weglaufen
will. Träume, in denen sich angesichts einer Gefahr
Lähmung ausbreite, könnten auf Gefühle der
Ausweglosigkeit deuten, sagte Schredl. Das
Zentralinstitut, bietet Behandlungen an, die aus
bestimmten Übungen und einem langen Gespräch bestehen.
Zwar verursachten Alpträume keine Dauerschäden bei
Kindern sie seien aber quälend und könnten dazu
führen, daß Kinder zu wenig Schlaf finden. dpa
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