Eine feine Adresse für
House-Fans
Das Mach 1
in Nürnberg besteht seit zehn Jahren Modernes
Disco-Labyrinth für 1,2 MillionenDie Nürnberger Diskothek Mach 1
feiert 1997 Jubiläum: Seit zehn Jahren erwartet die
Besucher im großen Untergeschoß an der Kaiserstraße 1-9
Nachtleben pur. In all den Jahren hat der Club seinem
Namen alle Ehre gemacht und nicht nur einmal in
Schallgeschwindigkeit sein Gesicht verändert: Gab sich
das Mach 1 anfangs noch etwas
holzig, wanden sich bald schon runde Wände
aus Glasbausteinen um das Dancefloor-Zentrum.
Aciiiid schallte es zu dieser Zeit erstmals
aus den Boxen und die ersten Raver tanzten auf Popcorn.
Auf Acid folgte Techno, und inzwischen
wird das Mach 1 weit über Nürnbergs
Grenzen hinaus als feine Adresse für House-Musik
gehandelt. Nicht unschuldig daran ist
Urgestein DJ Werner: Er ist ebenso wie
der heutige Betreiber Wolfgang Boss von Anfang an
dabei und wird in Clubs von Berlin bis Miami gebucht.
Seit dem letzten Umbau im August 1996
glänzt das Mach 1 in strenger
Sachlichkeit, und dabei wurde an nichts gespart: Ein
Pariser Architekt hat für 1,2 Millionen Mark ein
modernes Disco-Labyrinth geschaffen, in dem sogar das
Design der Toiletten überrascht. Der riesige Raum
unterteilt sich jetzt in drei Bereiche: Links vom Eingang
erstreckt sich eine lange Bar. Hier treffen sich alle,
die es etwas ruhiger mögen. Im mittleren Bereich ist bei
warmem Licht gemäßigter Disco-Sound angesagt: Pop,
Soul, House für Einsteiger und donnerstags auch
Schlager.
Hinten geht's dann richtig zur Sache:
Betonverschalungen unter der Decke sorgen für
schnörkelloses Industrieflair, auf der Tanzfläche
brodelt die Stimmung schweißgetränkt bei progressivem
House etwa Spin Spin Sugar von den
Sneaker Pims (Remix: Armand van Helden), Bello
Horizonte von The Heartists oder Ce lime
Woman von TPM. Die halbrunde DJ-Kanzel scheint wie
ein kleiner Kahn in die See der Tanzenden zu stechen.
Hier haben schon einige Stars ihr Können zum besten
gegeben: George Morell, Todd Terry und David Morales.
Heute sorgt Armand van Helden für Stimmung, und es ist
brechend voll.
Das Publikum ist aufgestylt: Mädchen
mit Blümchenspangen im Haar, Jungs in Anzügen oder
College-Pullundern, andere geben sich sexy kurzum:
man zeigt, was man hat. Auch Dennis gehört dazu: Stil
ist für ihn das A & O, dazu gehört auch
Markenkleidung, aber bitte dezent. Wenn ich
weggehe, will ich meinen Spaß haben und achte natürlich
nicht aufs Geld, betont der 18jährige, während er
auf seinen Champagner wartet. Miriam aus Happurg ist
anderer Meinung: Das Mach 1 kann ich mir nur
einmal im Monat leisten. Die Leute sind ihr etwas
zu sehr aufgebrezelt, aber sie passen zur
Einrichtung, die ihr übrigens gefällt. DENISA RICHTERS
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