Immer mehr
Jugendliche
greifen zu WaffenDie Festnahme zweier
Hamburger Jugendbanden bestätigt nach Einschätzung der
Polizei eine gefährliche Tendenz: "Die
Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen nimmt immer
mehr zu", sagte Wolfgang Dürre, Leiter der
Abteilung für Kriminalitätsvorbeugung und polizeiliche
Jugendarbeit des Landeskriminalamt Hamburg.
"Immer mehr junge Straftäter sind bewaffnet, ob
mit Messern, Knüppeln oder sogar Schußwaffen."
Besorgniserregend sei vor allem, daß viele Jugendliche
auch bereit seien, diese Waffen einzusetzen.
Sorge bereite vor allem der hohe Anteil der unter
21jährigen unter den Tatverdächtigen im Bereich der
Gewaltdelikte, berichtete Dürre. Dieser sei in den
vergangenen zehn Jahren in der Hansestadt um 40 Prozent
gestiegen, beim sonstigen Raub liegt er bei 70 Prozent.
"Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den
14- bis 17jährigen", berichtete der Kriminalist.
"Vor zehn Jahren gehörte noch jeder 1096.
deutsche Tatverdächtige im Bereich des sonstigen
Straßenraubes dieser Altersgruppe an, heute ist es jeder
177." Bei den ausländischen 14- bis 17jährigen sei
der Anteil noch höher.
Mit speziellen Jugendbeauftragten und
Jugendschutztrupps versucht die Hamburger Polizei seit
einigen Jahren vor allem in problembelasteten Stadtteilen
und an sozialen Brennpunkten der wachsenden
Jugendkriminalität Einhalt zu gebieten. "Sie suchen
den Kontakt zu den jungen Menschen, um Eskalationen zu
vermeiden", sagte Dürre. Dazu gehörten unter
anderem Besuche an den Schulen und in Vereinen. Dürre:
"Wir suchen das Gespräch mit den
Jugendlichen." dpa
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