Sirtaki im Bahnambiente
Vergnügungsmeile: Jetzt auch Disko im Nürnberger „Nighttrain“

Nürnberg ist um eine Vergnügungsmeile reicher: Auf 15 000 Quadratmetern vereint sich im „Nighttrain“ (Kohlenhofstraße 1a) alles, was für Kurzweile sorgen soll: Skater-Park, Spielerparadies, Sportgeschäft, Reisebüro, Restaurant und Bars. Vor zwei Wochen fiel auch der Startschuß für die Diskothek „T-Club“.

Samstag nacht, der Privatsender „N 1“ feiert im „Nighttrain“ eine seiner berüchtigten Partys. Rund um das Gelände bilden sich Kolonnen von Parkplatzsuchenden. Lauf, Bamberg, Roth – hordenweise fallen die Nachtschwärmer ein. Ina aus Altdorf ist glücklich. Fast eine halbe Stunde hat sie in der endlosen Schlange vor der Tür gewartet. Jetzt steht sie endlich in der Eingangshalle. Wo sich an anderen Abenden Skater vor der Leinwand von den Rampenstrapazen erholen, tobt heute der Bär.

Schweißtreibende Schlager-Sauna. „Aber bitte mit Sahne“, sülzt Udo Jürgens aus den Boxen und bringt wenig später mit „Griechischer Wein“ die Masse zum Brodeln. Jugendliche, kaum so alt wie die Schnulzen, singen jede Silbe mit und tanzen Sirtaki, was das Zeug hält. In einem gigantischen Wintergarten mit Bahnambiente haben es sich die „Twenty-somethings“ bequem gemacht. Die etwa zwanzig Meter lange Bar ist ebenso in Eisenbahnwaggons untergebracht wie viele der Sitzplätze. Hier kann man an ruhigeren Abenden Cocktails und Snacks genießen.

Doch weiter geht's in den „T-Club“, aus dem dumpf House-Rhythmen schallen. Die Betreiber haben auf ein bewährtes Konzept zurückgegriffen: große Halle, vier Käfige am Rande des Dancefloors für tänzerische Selbstdarsteller, gute Sound- und Licht- Anlage – ansonsten kaum Schnick-Schnack. Dicke Nebelschwaden wabern durch die Halle, rote und blaue Lichtkegel wandern über die zahllosen Köpfe.

Michael will von dem Trubel gar nichts wissen. Er und seine Freunde kommen zum Skateboard-Fahren her, feiern gehen sie woanders. Auch der Ansturm auf die Pipes am Wochenende geht dem 24jährigen ziemlich auf den Keks: „Inline-Skaten ist Massensport. Es kommen zuviele, die es eigentlich gar nicht richtig können.“ Sein Freund Sebastian pflichtet ihm bei. Doch Profis wie sie genießen das Privileg, auch mal nach Mitternacht ungestört durch die Pipes zu gleiten. Das „Nighttrain“ ist täglich von neun Uhr morgens bis drei Uhr, Donnerstag bis Samstag bis fünf Uhr geöffnet.

DENISA RICHTERS

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