Von Klemens Kindermann, dpa

Lustig, nett und richtig lieb ist sie: Die blonde Judith vom "Tigerenten Club" ist wahrscheinlich die beliebteste Moderatorin von Kindersendungen im deutschen Fernsehen. Nicht selten sitzen mehr als zwei Millionen Kinder und Erwachsene vor dem Bildschirm, wenn Judith Halverscheid Samstag und Sonntag in der ARD durch den "Tigerenten Club" führt. Und viel zu früh ist die Sendung immer zu Ende. Ein Glück, daß Judith jetzt ein Buch, ihr erstes, verfaßt hat.

"Ich schreibe gern Geschichten und mag Kinder", verrät die Autorin während einer Vorstellungsreise für ihr Buch in Berlin, "so einfach ist das. Die Geschichten müssen phantasievoll und ehrlich sein." Und noch etwas gibt die junge Moderatorin, die gern Astrid Lindgrens Bücher gelesen und ihre erste Erzählung mit 19 Jahren geschrieben hat, preis: "Schönes gibt es in der Kindheit viel. Das Geheimnis ist: Es nicht zu vergessen", meint lächelnd die 23jährige Autorin.

Herausgekommen ist ein liebenswertes Büchlein über einen Maulwurf und eine Maus mit dem Titel "Mäuschen und Maulwurf - Gegen die Langeweile". Die beiden kleinen Protagonisten haben sich lieb, obwohl sie auch manchmal streiten. Sie kochen zusammen "Knubbelhibben" -im Buch wird verraten, was das ist -, sie fliegen zum Mond und fönen die Schneereste weg, damit endlich Frühling wird. Ein Buch über echte Freunde eben. Natürlich hat auch nicht irgendwer das Ganze illustriert, sondern die beste Freundin von Judith. Maike Zillig hat zarte und einfühlsame Bilder gemalt.

"Versprochen: Dies wird das meistverkaufte Kinderbuch 1997", wirbt der Anrich Verlag in Weinheim für das Bändchen. Die Erstauflage liegt gleich bei 100 000 Exemplaren - unglaublich für ein Kinderbuch. Und auch der Preis von 24,80 Mark ist für das ganze 48 Seiten starke Buch nicht gerade ein Taschengeld. Doch als behutsamen Versuch, Kinder vom Fernsehen weg auch fürs Vorlesen oder Selberlesen zu begeistern, mögen Eltern das Geld für "Mäuschen und Maulwurf" gut angelegt haben.

Und was macht die Moderatorin des "Tigerenten Clubs", der nach der berühmtesten Figur des Kinderbuch-Illustrators Janosch benannt ist, mit dem Honorar für das Buch? Judith weiß es schon. "Wenn ich viel Geld verdiene, besuche ich Janosch auf Teneriffa", sagt sie. dpa

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