In einem „Kinderpark“ für Gehörlose lernen Eltern und Kinder die Gebärdensprache
Training durchbricht die Isolation
Bundesweit beachtetes Projekt – Auch Kultusministerkonferenz jetzt für zweigleisigen Unterricht

In einem bundesweit bisher einzigartigen „Kinderpark“ bietet die Nürnberger Gehörlosengemeinde Eltern und Kindern jetzt die Möglichkeit, auf spielerischem Weg die Deutsche Gebärdensprache (DGS) zu erlernen.

Anders als gemeinhin angenommen, werden gehörlose Kinder und Jugendliche keineswegs selbstverständlich von klein auf mit der Gebärdensprache vertraut gemacht und in ihr unterrichtet. Aus den Schulen ist die DGS vielmehr seit mehr als 100 Jahren verbannt. Denn die Hörgeschädigten sollen sich – trotz aller Schwierigkeiten – mit der Lautsprache vertraut machen, um sich ihnen fremden Welt der Hörenden zurechtzufinden.

Dazu müssen den Sprechenden wenigstens die Worte von den Lippen ablesen können, so die Vorstellung. Nur „lautsprachbegleitende Gebärden“ (LBG) gelten als zulässiges Hilfsmittel; doch diese unterscheiden sich grundsätzlich von der

Keine Integration, sondern Assimilation.

Dank hoher Elternbeiträge (Mindestbeitrag 50 Mark) und der Unterstützung durch die Lions-Clubs Nürnberg und Fürth sowie durch die Spedition Geis – das Unternehmen stockte den Erlös seiner Weihnachtstombola auf 10 000 Mark auf – ist das Projekt zunächst für mindestens ein Jahr gesichert. WOLFGANG HEILIG-ACHNECK

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