Akademieprofessor schenkt
Studenten 15000 Mark

Für eine Überraschung sorgte Akademieprofessor Werner Knaupp beim Start der großen Biennale „Malerei und Plastik fränkischer Künstler“ im barocken Schloß Weißenstein in Pommersfelden.

Der für seine packenden Bergbilder beim „Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten 1997“ mit dem ersten Platz ausgezeichnete Maler stiftet das Preisgeld von 15 000 Mark seinen zwei Dutzend Akademieschülern für eine Studienreise ins „Kunst-Mekka“ New York. Da zum USA-Klassenausflug aber noch rund 10 000 Mark fehlen, können sich Spendierfreudige bei der Nürnberger Kunstakademie melden. (Tel.: O911/940 41 36).

Die Schau mit 100 Bildern, Zeichnungen und Plastiken sei gut gemischt und zeige hohes Niveau, meinten überwiegend die rund 400 Gäste zur vom Kunstverein Erlangen organisierten Ausstellung in den Räumen des Schlosses.

Vorher traf sich eine Reihe von Künstlern zum Plausch im Innenhof. Maler Michael Engelhardt, der einen Anerkennungspreis erhielt, und Ehefrau Ilse Fath-Engelhardt aus Erlangen kamen von einer Vernissage in Salzburg direkt nach Pommersfelden, um bei der Eröffnung der Kunst-Biennale dabei zu sein. Vertreter des realistischen Stillebens, wie Michael Lassel aus Nürnberg und Judy Verdnik-Sehn aus Herzogenaurach überlegten mit dem Nürnberger Sponsor Hubert Frömel neue Wege, um ihre Werke auf dem Kunstmarkt besser anzubieten. Brigitta Heyduck aus Schwarzenbruck wollte sich wegen des Ausstellungs-Katalogs nicht lange anstellen, sondern eilte mit Ehemann Peter sofort in den prunkvollen Schloßsaal.

Dort erhielt Malerin Chris Bruder den mit 10 000 Mark dotierten zweiten Preis für ihr dreiteiliges Bild mit dem Titel „Punk“. Den dritten Preis überreichte Jury-Vorsitzender und ehemaliger Kunsthallendirektor Curt Heigl an den jungen Maler Jürgen Durner für seine „Fenster-Bilder“.
Anerkennungspreise zu je 2 000 Mark bekamen außer dem „magischen Realisten“ Engelhardt noch Hermann Frauenknecht, Ingo Glass, Klaus Hack, Arnulf Karl, Alfred Heinz Kettmann und Andi Schmitt.

Insgesamt sind die seit 1993 vergebenen Auszeichnungen des NN-Kunstpreises auch diesmal mit 44 000 Mark dotiert. Finanziert werden die Preise von der „Unternehmensgruppe Verlag Nürnberger Presse“.

Preisstifter ist Bruno Schnell, Verleger der Nürnberger Nachrichten. Sein großzügiges Engagement als Kunstmäzen würdigten Schloßherr Karl Graf von Schönborn-Wiesentheid, Unterfrankens Regierungspräsident Franz Vogt und Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis in ihren Ansprachen. Grußworte sprach außerdem Renate Werbelow, erste Vorsitzende des Kunstvereins Erlangen.

Die Ausstellung, deren Werke von Landschaften über Stilleben und Porträts bis zu Beispielen abstrakten Schaffens reichen, ist bis 3. August geöffnet (täglich von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr).

Gesehen: Hanns Herpich, Präsident der Nürnberger Kunstkademie; Walther Fischer, Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erlangen-Nürnberg: Oskar Koller, Maler und Hauptpreisträger des NN-Kunstpreises '96 mit Ehefrau Jolande; Clemens Heinl, Schwabacher Bildhauer und Hauptpreisträger des NN-Kunstpreises '94; Wilhelm Uhlig, Bildhauer; Johann Adam Stupp, Ausstellungsleiter; Helmut Mai, Siemens-Management.

HORST MAYER

E-Mail
 

© Nürnberger Nachrichten