Heiße Tips für Firmen
auf der Partnersuche
Kontaktstelle für Wissens- und
Technologietransfer an der Universität
Erlangen-Nürnberg: Unternehmen
können sich informierenAls
Musterbeispiel gilt die Sache mit den Solarzellen: Bisher
wurde jede einzelne vor und nach der Montage per
Augenschein getestet. Mit einem neuen optischen
Meßprinzip können nun die Oberflächen viel genauer auf
Fehler untersucht werden.
Entwickelt wurden die dazugehörigen
Sensoren von einer Arbeitsgruppe um Prof. Gerd Häusler
am Erlanger Lehrstuhl für Optik. Auftraggeber war die
Münchner Firma Dornier Satellitensysteme, die mehrere
hunderttausend Solarzellen pro Jahr für die
Stromversorgung von Satelliten fertigt. Und Pate bei
dieser Partnerschaft stand die Kontaktstelle für
Wissens- und Technologietransfer an der Universität
Erlangen-Nürnberg, kurz wtt genannt.
Wir sind dafür da, den
Unternehmen aus der Wirtschaft bei Anfragen den richtigen
Ansprechpartner zu suchen. So umschreibt Jürgen
Klein, seit kurzem als Nachfolger von Ulrich Grau, Leiter
der wtt, das Dienstleistungsangebot. Firmen jeder Größe
können sich hier über das Wissens- und
Forschungspotential der Universität informieren. Wenn
dabei der Wunsch nach einer Zusammenarbeit geweckt wird,
leitet ihn die wtt an die entsprechenden Lehrstühle
weiter.
Nach der kostenlosen Suche und
Vermittlung geeigneter Partner an der Hochschule hat die
Kontaktstelle mit dem Projekt selbst nichts mehr zu tun.
Doch sie bietet Unterstützung an, wenn es um
öffentliche Fördermittel geht. Allerdings geht nicht
jede Nachfrage aus der Wirtschaft über den Tisch der
wtt. Denn die meisten Kontakte stellen die
Universitätsprofessoren und Lehrstühle selbst her.
Die weitere vertragliche, verwaltungstechnische und
finanzielle Abwicklung eines Projekts können die
Universitätsmitglieder jedoch über uns abwickeln,
so Klein.
Neben der Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen und der Naturwissenschaftlichen
Fakultät I ist insbesondere die Technische
Fakultät unser größter Kunde, sagt Klein,
im Bereich der Werkstofftechnik beispielsweise kann
man sehr viel an die Wirtschaft transferieren.
Finanziert wird die Kontaktstelle
durch die von uns erbrachten
Dienstleistungen, erklärt Klein. Sie erhält einen
prozentualen Anteil von der Projektsumme, die zwischen
der Universität und einem Unternehmen ausgehandelt wird.
Insgesamt 108 Projekte mit einer Gesamtsumme von rund 2,5
Millionen Mark hat die wtt im letzten Jahr betreut.
Auch für Studenten
Um vor allem die mittelständische
Industrie auf die Forschungsergebnisse, die
Möglichkeiten und Vorteile eines Wissenstransfers
aufmerksam zu machen, setzt Klein (Tel. 0 91 31/85-94
70) auf Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gibt es zum
Beispiel einen Newsletter und eigene Seite im
Internet (http://www.uni-erlangen.de/wtt).
Für die Mitarbeiter der Universität
will Klein künftig Seminare anbieten: Es besteht
ein großer Informationsbedarf im Bereich Marketing und
Vertrags- und Lizenzrecht, den wir durch solche
Veranstaltungen decken möchten. Außerdem möchte
er schon die Studenten über die Tätigkeit der
Kontaktstelle informieren: Wir wollen ihnen bewußt
machen, daß sie auf die Uni zurückgreifen können und
hier potentiellen Wissensbedarf erschließen können,
wenn sie nach dem Examen für ein Unternehmen tätig sind
oder eine eigene Firma gründen.
JOHANNA HASSE
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