Drei Schwerpunkte
Neu an der Fau: Prof. Peter Betz

Drei Schwerpunkte hat sich Prof. Peter Betz gesetzt: Wissenschaftliche Forschung und die Ausbildung von Studenten sind für eine universitäre Einrichtung sicher keine Besonderheit - wohl aber Punkt drei: Dienstleistung in Zusammenarbeit mit den polizeilichen Ermittlungsbehörden.

Betz ist Nachfolger von Prof. Hans-Bernhard Wuermeling auf dem Erlanger Lehrstuhl für Rechtsmedizin. Und diese Disziplin hat direkten Bezug zum richtigen Leben - beziehungsweise besser gesagt: zum Tod. Denn jede Leiche, deren Todesursache nicht sofort und eindeutig geklärt werden kann, landet auf dem Seziertisch: ob Brandopfer, Wasserleichen, Mordopfer oder (mit hoher Dunkelziffer) zu Tode gequälte Kinder.

Für philosophische Betrachtungen, meint Betz, bleibt da wenig Raum. Vielmehr ist Zupacken angesagt. Seit 1990 hatte er an der Uni München eine harte Schule durchlaufen. In der Landeshauptstadt ist die Verbrechensrate doch höher als im geruhsameren Frankenland. 2000 Sektionen pro Jahr hat er erlebt, "da sieht man doch sehr viel".

Der gebürtige Würzburger (Jahrgang 1962) hat in seiner Heimatstadt Medizin studiert und wurde 1988 promoviert. Als Arzt im Praktikum war er in der Pathologie der Uni Düsseldorf tätig, weitere Erfahrungen sammelte er am Zentrum für forensische Psychiatrie in Eickelborn/Lippstadt.

Sein besonderes Forschungsinteresse gilt der Frage: Wie kann man genau feststellen, wie alt eine Wunde ist? Ein Problem, das keineswegs nur akademischen Charakter hat. Die konkrete Anwendungsmöglichkeit liegt fast täglich unter seinem Messer. hlo

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© Nürnberger Nachrichten 1997