Der Lehrstuhlinhaber für Didaktik der Geographie, Professor Helmut Ruppert, ist zum drittenPräsidenten der Universität Bayreuth gewählt worden. Der 56jährige tritt am 1. Oktober die Nachfolge des Physikers Helmut Büttner an, der nach sechsjähriger Amtszeit an der Spitze der siebten bayerischen Landesuniversität auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.

Als Gründungsdekan der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau hat Ruppert von 1991 bis 1994 hochschulpolitisches Geschick und Durschsetzungsfähigkeit bewiesen. Während seiner Aufbautätigkeit in Sachsen berief er 42 Hochschullehrer. Außerdem wirkte er maßgeblich an der Fusion der Technischen Universität Chemnitz mit der Pädagogischen Hochschule Zwickau mit.

Dort entwickelte er auch das Chemnitzer Modell der Magister-Ausbildung. Dieses verbindet ein geisteswissenschaftliches Hauptfach mit einem Fach außerhalb der Fakultät wie Betriebswirtschaftslehre oder Verfahrenstechnik. Ferner wurden naturund ingenieurwissenschaftliche Diplomstudiengänge mit kultur- und sozialwissenschaftlichen Modulen verbunden.

Ruppert arbeitet seit 1974 in Bayreuth. Vor der eigentlichen Gründung der Hochschule war der gebürtige Marktredwitzer Professor an der 2. Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen und später deren letzter Dekan. Als Assistentensprecher gehörte er in den 70er Jahren dem Strukturbeirat der Universität Bayreuth an. Von 1979 bis 1982 war Ruppert Vizepräsident für den Bereich Lehrende und Studierende.

Wesentlich beteiligt war der künftige Präsident auch an der Umsetzung der Afrikanologie an der Universität Bayreuth. Als überzeugter Verfechter der Afrikaforschung ist Ruppert Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Identität in Afrika" und Geschäftsführer des Insitituts für Afrikastudien. Im Sudan und in Tansania leitete er in den 70er Jahren das Projekt "Land-Stadt-Wanderung und Wandel der Landnutzung".

Zwischen 1981 und 1984 gehörte Ruppert der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission an. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Geographie heute" und hat rund 80 wissenschaftliche Beiträge aus dem Bereich der Geographie und der Regionalplanung veröffentlicht. Als neuer Präsident will Ruppert fachübergreifende Aktivitäten forcieren und für die Studenten mehr kreative Freiräume schaffen. dpa

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