In historischer Atmosphäre

„Schwarzer Bär“ heißt nicht nur ein bemerkenswertes Speiselokal in Weißenburg, es ist auch der Name für eines der schönsten und ältesten Baudenkmäler der ehemals Freien Reichsstadt. Das stattliche Bürgerhaus, dessen Grundmauern wohl bereits vor 1400 gelegt wurden, wurde von seinen heutigen Besitzern, dem Wirtsehepaar Lyrhammer, vor wenigen Jahren liebevoll und letztendlich preisgekrönt generalsaniert.

Nicht nur das alte Fachwerk erstrahlt in neuem Glanz. Auch im Innern des Gebäudes mit seinen dicken Sandsteinmauern, den alten Säulen, Spitzbögen und Gewölben spürt man die historische Atmosphäre. So paßt das äußere Ambiente zum Selbstverständnis des fränkischen Gasthauses: bodenständig, rustikal, gemütlich.

Dies bedeutet aber nicht automatisch, daß die Speisekarte an fränkischen Nationalgerichten wie Bratwürsten, Leberknödelsuppe und Schweinebraten haltmacht. Nicht umsonst hat Besitzer, Wirt und Chefkoch Heinz Lyrhammer sein Handwerk in renommierten Küchen Oberbayerns, Unterfrankens und in Düsseldorf von der Pike auf gelernt. Seine Erfahrungen fließen in das Angebot des „Schwarzen Bären“ ein.

Breitgefächert ist die Palette der Vorspeisen, die von der fränkischen Hochzeitssuppe über Wildschweinschinken auf Altmühltaler Brot (11,50 Mark) bis zum Original Beluga-Kaviar Malossol, auf Eis serviert, mit Butter und Toast (28 Mark) reicht.

Als Hauptspeise empfiehlt sich vor allem die „Bärenpfanne“, wobei diese Bezeichnung nur eine Reminiszenz an den Namen des Gasthofes darstellt. Denn die drei zart gegrillten Scheiben Fleisch stammen nicht vom Bären, sondern von Schwein, Kalb und Pute. Dazu werden frisches Gemüse und Bratkartoffeln serviert – alles zusammen für 19,80 Mark.

Der „Schwarze Bär“ kann sich zugute halten, für jeden Geldbeutel etwas anzubieten und entsprechend gemischt ist auch sein Publikum. Täglich wechselnd gibt es ein ordentliches Tagesgericht für maximal 12,50 Mark. Auch die reguläre Karte weist mit dem „Weißenburger Römerbraten“ vom Kalb (16,50 Mark) oder der Hausspezialität (ein eingelegtes Schweinehalssteak vom Rost mit Pommes) für 14,80 Mark gut bürgerliche und sehr schmackhafte Gerichte zu angemessenen Preisen aus. Salatfans können sich an einem frischen und abwechslungsreichen Büffet gütlich tun.

Derzeit besonders beliebt: Das Altmühltaler Lamm. Ob als Filet (26,50 Mark), Lammbraten (16,50 Mark) oder Lammtopf (15,50 Mark) – immer ist frisches Gemüse dabei, dazu Kroketten, Kloß oder Spätzle. Allen Gerichten ist gemein, daß ausschließlich Produkte aus der Region frisch verarbeitet werden.

Ein heißer Tip ist der „Schwarze Bär“ auch für alle, die gerne vom heißen Stein essen. Als eines der ersten Restaurants in der Region bot er seinen Gästen vor über zehn Jahren Fleisch in dieser besonders gesunden, weil öl- und fettfreien Zubereitungsform an, je nach Fleischart für einen Preis zwischen rund 20 und 30 Mark pro Gericht. Zum rustikalen Ambiente passend empfiehlt sich dazu die halbe Schwarzbier, ein süffiges, aber keineswegs süßes Dunkles, das stilecht in einem Keramikhorn serviert wird.

Der „Schwarze Bär“ ist dank seiner Lage am Weißenburger Marktplatz ein idealer Ausgangs- oder Zielpunkt für eine Erkundung der Weißenburger Altstadt. Deren Sehenswürdigkeiten aus mittelalterlicher Vergangenheit – Gotisches Rathaus, Andreaskirche, idyllische Gassen und Plätze, und demnächst ein neues Reichsstadtmuseum – sind alle in wenigen Minutgen zu Fuß zu erreichen. UWE RITZER

Gasthof „Schwarzer Bär“, Marktplatz 13, 91781 Weißenburg, Telefon (091 41) 8 68 80; 50 Plätze im Restaurant, dazu zwei Nebenräume mit 35 und 18 Plätzen; Öffnungszeiten: Freitag bis Mittwoch durchgehend von 10 bis 24 Uhr, zwischen 11.30 und 14 Uhr sowie zwischen 17.30 und 22 Uhr warme Küche. Donnerstag Ruhetag. Bei größeren Gruppen Voranmeldung ratsam. Spezielle Menüwünsche nach Vorabsprache möglich.

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