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Desaster auf dem Lehrstellenmarkt

Das in diesem Jahr nur knapp abgewendete Desaster auf dem Lehrstellenmarkt ist noch bis weit nach der Jahrtausendwende nicht gebannt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)in Berlin veröffentlichte jetzt eine Studie, wonach die Lehrlingsschwemme bis 2005 noch zunimmt. Das Verhältnis zwischenangebotenen Ausbildungsplätzen und Lehrlingen verschlechtere sich trotz aller Anstrengungen seit 1992 in fast allen Wirtschaftszweigen. Ein Patentrezept dagegen gebe es nicht, allerdings müßten dringend neue Wege beschritten werden.

Das DIW schließt eine größere Ost-West-Wanderung von Lehrlingen nicht aus, weil die Angebotsentwicklung in den neuen Ländern ungünstiger sei. Schon am abgelaufenen Jahr hätten 14.000Jugendliche aus dem Osten um einen Ausbildungsplatz im Westen nachgefragt.

Im gerade begonnen Ausbildungsjahr standen für 716.600Schulabgänger (plus sieben Prozent) 608.800 Lehrstellen zur Verfügung (minus vier Prozent). Bis zum Jahr 2005 wird der Bedarf laut DIW bundesweit auf 728.000 Plätze steigen. Die Studie verzichtet zwar auf eine Prognose der bis dahin zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze. Aber bereits in den vergangenen Jahren sei der Bedarf immer weniger gedeckt worden, die Anstrengungen seien "nicht ausreichend" gewesen.

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