Zurück zum Inhalt NürnbergPrivate Schutztruppe patroulliertDie Deutsche Bahn AG hat nach Privatisierung eigene Sicherheitsgruppe
Armin Bitzer, BSG-Organisationsleiter für Nordbayern mit Sitz in Nürnberg, sieht die Aufgabe als "beschützenden Kundendienst, der den Bahn- und Geschäftskunden ein subjektives Sicherheitsgefühl vermitteln soll, der Ansprechpartner ist, Hilfestellung bei der Bedienung von Automaten leistet, beim Fahrplanlesen hilft, älteren und behinderten Personen zur Hand geht, in Zügen kontrolliert und letztlich die Hausordnung der Bahn durchsetzt". Bitzer: "Da kann es schon vorkommen, daß einer unserer Männer einen Koffer zum Bahnsteig oder Taxi schleppt". Die unbewaffneten Ordner, die auch keinen Schlagstock dabei haben, arbeiten nach dem "Jedermanns-Recht". Für ihre Tätigkeit haben sie neben einem einwandfreien Leumund einen Abschluß als Sicherheitsfachkraft im Verkehrswesen oder Werkschutzfachkraft nach den IHK-Bestimmungen vorzuweisen. Daneben findet aber eine permanente Schulung durch die BSG-Qualitätssicherung und die Organisationleiter statt, die neben Psychologie, Recht auch bahnspezifische Themen umfaßt. "Das Outfit unserer Mitarbeiter ist bewußt gewählt", so Organisationsleiter Bitzer, "es soll nicht aufdrinlich sein, denn dies ist nicht unsere Niveau". Dennoch soll das Barett die Kunden aufmerksam machen, daß "hier ein Ansprechpartner der Bahn zur Verfügung steht, der bereitwillig Auskunft gibt und für Hilfen zugänglich ist". Unter rund 150 000 Kunden, die täglich durch den hauptbahnhof eilen, müssen "unsere Mitarbeiter schin erkennbar sein", so Bitzer. Bisher gab es keine Schwierigkeiten, bei denen es hart auf hart ging, berichtet der Organisationsleiter, der bei möglichen Auseinandersetzungen aufs Reden setzt. Bitzer: "Reden mit den Leuten beruhigt". Seit Oktober 1995 sind die BSG-Leute auch im S-Bahnzügen eingesetzt, um für Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Es kommt schon einmal vor, daß Betrunkene aus dem Zug oder dem Bahnhof nach dem Hausrecht gewiesen werden, doch gab es dabei bisher keine Schwierigkeiten. Sollte es dennoch mal zu Reibereien kommen, so sind die BSG-Mitarbeiter, die unter dem drei S-Prinzip (Sicherheit, Service, Sauberkeit) täglich auf Streife gehen, über Funk mit der Einsatzzentrale verbunden oder können über Handy direkt Hilfe von der Bahn- oder Landespolizei anfordern. Daß die BSG-Truppe auch bei den Geschäftsinhabern im Hauptbahnhof ankommt, bestätigt eine Souvenierverkäuferin im Ostausgang. "Es ist schon beruhigend, daß eine Schutztruppe ständig im Bahnhof patrouilliert", so die Frau, die seit 30 Jahren dort tätig ist. -nic- Zurück zum Inhalt Nürnberge-mail an die Redaktion |