Zurück zum Inhalt NürnbergDer städtische "Meckerkasten" ist noch wenig bekanntBeschweren bringt'sVerwaltung ist für Hinweise der Bürger nicht selten dankbarViele wissen es immer noch nicht: Bei der Stadt Nürnberg gibt es eine eigene Beschwerdeeinrichtung, den "Meckerkasten" des Büros für Bürgerhilfe. "Meckerkasten" sei eigentlich ein irreführender Begriff, meint Herbert Fröhlich, Leiter des Amtes für Bürgerhilfe. Die Einrichtung sei eher als "Hilfe der Bürger für die Stadtverwaltung" zu verstehen. Schließlich könne diese ihr Auge und Ohr nicht überall haben und sei deshalb auf Unterstützung angewiesen. Unlängst hatte sich beispielsweise eine Anwohnerin über Müllablagerungen und Ratten am Trödelmarkt beklagt. Bereits zwei Tage später sind Reinigungs- und Fuhramt sowie der "Rattenbeauftragte" des Gesundheitsamtes aktiv geworden und haben das Problem behoben. "In 70 bis 80 Prozent der Fälle haben die bei uns eingereichten Beschwerden Erfolg", teilt Fröhlich mit. Nürnberger meckern wenig Nichts machen kann die Bürgerhilfe allerdings bei den derzeit gerade von Studenten häufig bemängelten hohen Beglaubigungskosten. Zehn Mark verlangt die Stadt Nürnberg nämlich, wenn man sich bei ihr die Kopie des Abiturzeugnisses beglaubigen lassen möchte. "Meckerkasten"-Verwalter Fröhlich: "Das sind Entscheidungen des Stadtrates." Pro Jahr werden etwa rund 150 Beschwerden über den "Meckerkasten" eingereicht; im laufenden Jahr waren es bisher 94. Ziemlich wenig für eine Stadt von der Größe Nürnbergs, findet Fröhlich. Allerdings räumt er ein, daß es auch manchen Bürger gebe, der sich mit den Rathauszuständigkeiten besser auskennt und deshalb gleich beim richtigen Amt seine "Anregungen" einreicht. Der "Meckerkasten" ist beim Büro für Bürgerhilfe, Hauptmarkt 18, eingerichtet. Vordrucke für Mängelmeldungen gibt es ebenfalls dort, oder aber in den Verwaltungsämtern und im Einwohnermeldeamt. Die Bürgerhilfe ist auch telefonisch (2313222 oder 2315555) oder per Fax (2315190) zu erreichen. Über Internet geht derzeit noch nichts. "Dafür hat die Stadt leider kein Geld", klagt der Büroleiter. vip |