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Prostatakrebs weiter auf dem Vormarsch
Immer mehr Männer in der westlichen Welt leiden unter Tumoren

Eine „erschreckend hohe“ und stetig steigende Zahl von neuen Prostatakrebs-Fällen in der westlichen Welt haben Mediziner auf einem Fachsymposium in Kiel beklagt. 250 Urologen aus aller Welt tauschten dort Erfahrungen in Diagnostik und Therapie des Prostata-Karzinoms aus. Wie die Kieler Universität mitteilte, sei diese Krebsart „mit weitem Abstand der am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor des Mannes“.

1996 seien in den USA fast 50 000 Amerikaner daran gestorben, doppelt so viele wie 20 Jahre zuvor. In Deutschland werde eine ähnlich hohe Häufig keit beobachtet. Allerdings gibt es wegen eines fehlenden Krebsregisters keine genauen Zahlen.

Trotz erheblicher Fortschritte in der medizinischen Grundlagenforschung gibt es nach Angaben der Universität im internationalen Vergleich eine kontroverse Diskussion über Diagnose und Therapie. So werde beispielsweise in den USA und Japan das vor 15 Jahren entdeckte sogenannte prostata-spezifische Antigen (PSA), ein im Blut nachweisbarer Tumor-Marker, zur Früherkennung des Prostata-Krebses offiziell empfohlen. Großbritannien und Skandinavien lehnen dies bisher ab.

In Deutschland – wie in den meisten anderen westlichen Ländern – bestehe Konsens, daß der Krebs bei frühzeitiger Diagnose heilbar sei. Als „kurative Standardtherapie“ gelte zur Zeit die Radikaloperation des Karzinoms. Dieser als nicht ungefährlich geltende Eingriff habe sich in den vergangenen Jahren wegen der Routine zu einer Standardoperation entwickelt. Als therapeutische Alternative werde auch die Strahlentherapie diskutiert – besonders die in Kiel entwickelte Bestrahlung mit Iridium 192.

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