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Roth:
"Kein wackliges Gerüst mehr"
Der Club ist kein wackliges
Gerüst mehr. Uns drücken keine Schulden, das ist ein
herrliches Gefühl, sagt Michael A. Roth, der
Präsident des 1. FC Nürnberg, vor der Rückkehr in
die zweite Bundesliga. Aber diese soll nur eine
Durchgangsstation sein, denn das Ziel ist klar
abgesteckt: Über kurz, das ist dieses Jahr, oder
lang, das ist in zwei Jahren, will ich mit dem FCN in die
Bundesliga zurückkehren.
Das Risiko, den Durchmarsch in der
Regionalliga unter Profibedingungen anzugehen, hat sich
ausgezahlt. Plus minus null ist der finanzielle Kraftakt
in der Saison 1996/97 aufgegangen und da aus Sicht
von Michael A. Roth auch jetzt alles getan worden ist, um
günstige Voraussetzungen zu schaffen, muß die
Mannschaft das nur noch umsetzen. Nachfolgend seine
Einschätzung der Situation:
Zur Personalpolitik: Ich bin sehr
zufrieden, denn wir haben einige deutliche Verstärkungen
wie Rahner und Driller zum Nulltarif erhalten und
insgesamt deutlich unter einer Million Mark in die
Zugänge investiert. Nicht nur der DFB-Rahmen wurde
strikt eingehalten, auch unser Gehaltsgefüge stimmt, so
daß das gute Klima innerhalb der Mannschaft erhalten
bleiben dürfte. Ich bin von der Qualität der Neuen
überzeugt, da wir monatelang Zeit hatten, unsere
Schwachstellen gezielt auszumerzen und einen starken
Kader zu formen.
Zur wirtschaftlichen Lage: Zwar
sind wir bis an die finanzielle Schmerzgrenze gegangen,
aber insgesamt ist die Situation zufriedenstellend. Die
Leistungen der vergangenen Saison werden von den
Werbepartnern honoriert, zumal diese wissen, daß ihr
Geld gut angelegt und der Club nicht mehr wie in der
Vergangenheit ein Faß ohne Boden ist. Wir sind auch in
der Regionalliga allen Verpflichtungen nachgekommen und
haben dennoch keine Miesen gemacht das spricht
für sich.
Zu den Problemen: Eigentlich
läuft der Betrieb problemlos, denn die Geschäftsstelle
leistet gute Arbeit. Bei uns ist ja alles vorhanden, der
Profibetrieb stellt ja kein Neuland dar. Ob Sicherheit,
Vermarktung, Fan-Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit,
überall sind eingespielte Profis am Werk.
Zu den Erwartungen: Ich war
selbst aktiver Motorsportler, und da galt das gleiche wie
jetzt beim Club: Ich will so weit wie möglich vorne
dabeisein. Wir haben beste äußere Bedingungen, optimale
Fans sowohl von der Zahl als von der Qualität her, also
eine hervorragende Basis. Zudem ist der Club nach der
Eigenständigkeit der Fußballer gut führbar (lachend:
eigentlich müßte ich sagen gut regierbar).
Trainer Willi Entenmann hat unsere volle Unterstützung
und kann in Ruhe arbeiten. Jetzt gilt es abzuwarten, wie
es sportlich läuft. Der Aufstieg ist dabei ein Ziel,
aber keineswegs ein Muß.
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