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Nichtabstieg heißt das Saisonziel

Im Profi-Fußball ist die SpVgg Greuther Fürth nach über einem Jahrzehnt Abstinenz trotz aller Kleeblatt-Tradition nur noch eine „graue Maus“. Aber das will Armin Veh, als Trainer selbst Neuling im offiziell bezahlten Fußball, möglichst umgehend wieder ändern. Sein Wunsch hat zwar (noch) nichts mit den Realitäten zu tun, paßt aber zum neu erwachten Ehrgeiz rund um den Ronhof: „Es ist nicht mein Ziel, lange in der Zweiten Liga zu arbeiten.“

Vorerst aber wird der 36jährige das tun – und zwar mit aller Konsequenz. Er weiß, daß die Aufgabe des Neulings immens schwer wird, und entsprechend definiert er seine Erwartungen: „Im letzten Jahr war das ganz klar der Aufstieg, dieses Jahr ist es ebenso klar der Nichtabstieg.“

Nachfolgend äußert er seine Vorstellungen zu einigen Kernpunkten:

Die personelle Situation: „Im Rahmen unserer Möglichkeiten bin ich zufrieden. Immerhin haben wir trotz aller Schwierigkeiten bei den Verpflichtungsbemühungen einen guten Kader auf die Beine gestellt. Daß sich unter den Neuen einige Nationalspieler befinden – darunter mit Rachid Azzouzi einer, der sich mit Marokko bereits für die WM 98 qualifiziert hat –, ist für Fürth doch schon etwas. Wichtiger aber ist es, daß wir bei der Auswahl Wert darauf gelegt haben, daß die Spieler noch Ehrgeiz haben, etwas erreichen wollen und ihre Karrieren noch nicht als abgeschlossen betrachten.“

Die Stärken/die Schwächen: „Von eventuellen Schwächen rede ich nicht. Wir verfügen über eine gute Mischung aus jung und alt, können auf mögliche Ausfälle besser reagieren als im Vorjahr, weil das Leistungsvermögen innerhalb des Kaders ausgeglichener und nahezu jede Position doppelt besetzbar ist. Wichtig sind positive Ergebnisse am Anfang der Saison, denn das erleichtert das Zusammenwachsen.“

Die Probleme: „Eigentlich keine, denn sonst hätten wir etwas falsch gemacht. Was aber problematisch ist, ist der Zeitdruck. Wir müssen praktisch einen Neuaufbau wie im Vorjahr beginnen, denn wieder war ein großer personeller Schnitt notwendig, gilt es, viele Zugänge zu integrieren. Eigentlich bin ich ein Gegner dieser Arbeitsweise, denn eine gute Mannschaft muß wachsen. Aber die neue Klasse ließ keine andere Wahl. Jetzt gilt es, das Beste daraus zu machen – da sind wir auf einem guten Weg.“

Die Prognose: „Die Anforderungen der Zweiten Liga sind nicht nur höher, sie sind auch anders. Alle Gegner sind vor allem physisch sehr gut vorbereitet, sind in der Defensive im Zweikampf stark, so daß es sehr schwierig wird, in der Offensive Akzente zu setzen. Aber ich bleibe ein Verfechter des schnellen Paß- und Kombinationsspiels, will weiter ansehnlichen Fußball bieten. Allerdings darf man keine zu großen Erwartungen hegen, denn in der Zweiten Liga sind wir noch nichts.“

Zum Thema 1. FC Nürnberg, im Vorjahr der große Rivale und sicher auch in dieser Saison mehr als nur ein Gegner, äußerte sich Veh nicht. „Kein Kommentar“, lautete seine Aussage, „denn das ist nicht meine Aufgabe.“

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