Leckerbissen für die Fans: Schalke kommt /
Zwischenbilanz des Trainers fällt positiv aus, aber:
Magath will noch nicht
vom Aufstieg reden

Von HARALD BÜTTNER

Das Geschenk, das der 1. FC Nürnberg seinen Fans auf den Gabentisch legt, ist blau-weiß, qualitativ hochwertig und hat einen guten Namen: FC Schalke 04. Der UEFA-Cup-Sieger gastiert, wie Club-Manager Georg Volkert gestern stolz bekanntgab, am 24. Januar um 15.30 Uhr zu einem Freundschaftsspiel im Frankenstadion. Der Test gegen die „Knappen“ ist zweifellos der Höhepunkt in der Vorbereitung auf die Zweitliga-Rückrunde. Und für die seit vielen Jahren innig befreundeten Anhänger beider Klubs endlich mal wieder die Gelegenheit, die eine oder andere Fete zu feiern.

„Diesen Leckerbissen haben sich unsere Fans redlich verdient“, betont Club-Trainer Felix Magath, der gestern mittag kurz vor dem Sprung in der Weihnachtsurlaub eine sehr positive Zwischenbilanz zog. Es sei ihm auch gegönnt. Als er am 8. September die Nachfolge des glücklosen Willi Entenmann antrat, hatte der Club gerade mal drei Punkte (aus fünf Spielen!), 14 Gegentore und war Tabellenletzter. Unter Magath holte der Aufsteiger 26 Punkte aus zwölf Spielen und kassierte dabei lediglich fünf Gegentore. „Wir haben uns in der zweiten Liga wieder Respekt verschafft. Der Club wird wieder ernstgenommen. Die Mannschaft hat sich sehr gut entwickelt. Sie ist reifer und sicherer geworden“, betont der Ex-Nationalspieler, dem vor allem der Teamgeist und das totale Engagement bei allen 26 Spielern imponiert hat.

Und trotzdem: Für höhere Aufgaben erscheint ihm seine Truppe noch nicht stark genug. „Ich bleibe dabei: Meine Mannschaft ist noch nicht reif genug, um in die Bundesliga aufzusteigen. Ohne daß wir uns erheblich verstärken, ohne daß sich der eine oder andere Spieler nicht erheblich verbessert, sehe ich keine Chance, von der ersten Liga zu reden“, sagt Magath und ergänzt: „Sollte uns dies freilich gelingen und sollten die ersten Rückrundenspiele gut laufen, bin ich durchaus bereit, die Ziele zu korrigieren.“

Die Suche nach einem Stürmer und nach einem Mittelfeldspieler für die linke Außenbahn geht auch in der Winterpause weiter. Magath: „Ich hoffe, daß sich auf dem Transfermarkt noch etwas tut und wir zum Trainingsauftakt am 8. Januar einen neuen Mann präsentieren können.“

Drei „Torjäger“

Neun Spieler sowie ein Eigentorschütze zeichnen für die 23 Vorrunden-Tore des 1. FC Nürnberg verantwortlich. Am erfolgreichsen waren Kapitän Michael Wiesinger, Markus Kurth und Christian Möckel, die jeweils vier Treffer erzielten. Bemerkenswert, daß Möckel seine Tore bei nur acht Einsätzen erzielte, während Wiesinger und Kurth alle Vorrundenspiele absolviert haben. Es folgen Thomas Ziemer (3), Martin Driller, Jürgen Falter (je 2) sowie Henning Bürger, Roman Hogen, Armin Störzenhofecker (je 1) und der Mainzer Torhüter Timo Wache, der beim 5:2-Sieg des 1. FCN am Bruchweg einen Eckball ins eigene Tor lenkte. Sechsmal reichte ein einziges Tor zum Sieg, was Magath allerdings so manchen Nerv raubte: „Ich bin über die vielen 1:0-Siege nicht ganz so glücklich, denn wir haben viele Chancen nicht genutzt.“ Immerhin hat der 1. FCN neunmal gewonnen, das wurde nur von Spitzenreiter SC Freiburg (11) übertroffen. Zu den acht Heimspielen kamen im Schnitt 20 273 Fans.

Bemerkenswert ist die Fairneß der Nürnberger: Kein einziger Club-Akteur in der Vorrunde vom Platz gestellt wurde. Armin Störzenhofecker sah am Sonntag in Cottbus als erster Nürnberger die fünfte gelbe Karte und ist im ersten Rückrundenspiel gegen Gütersloh (13. 2.) gesperrt. Insgesamt sprachen die Schiedsrichter in der Vorrunde 35 Verwarnungen gegen den Club aus.

Fürther Minimalisten

Mit nur 17 Toren belegt die SpVgg Greuther Fürth den sechsten Platz in der Vorrunden-Abschlußtabelle – das ist rekordverdächtig. Zum Vergleich: Schlußlicht FSV Zwickau traf 13mal, der VfB Leipzig ebenfalls 17mal, alle anderen Vereine waren torhungriger. Auch beim „Kleeblatt“ brachten es die besten Torschützen Milan Kerbr und Alexander Dürr lediglich auf vier Treffer; es folgen Frank Türr (3), Jochen Weigl, Rachid Azzouzi und Petr Skarabela (je 2). Dirk Anders wurde als einziger Fürther Profi vom Platz gestellt (gelb-rot). Im Schnitt kamen 9533 Besucher zu den Heimspielen, wobei natürlich die 23 520 im Derby gegen den 1. FCN im Frankenstadion den Schnitt weit nach oben trieben.

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