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Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Newsletter beginnt und endet sportlich, dazwischen berichte ich über einen besonderen Besuch in unserer Redaktion, bei dem wir gleich drei Minister begrüßen durften.
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Sebastian Böhm wird in der Arena Nürnberger Versicherung interviewt. Meistens ist es anders . . . Foto: Privat
Eishockeyfans wissen es: Playoff-Zeit ist der eigentliche Daseinszweck für Spieler und Anhänger dieses Sports. Meine persönliche Eishockey-Fanzeit liegt lange zurück. Damals ging ich regelmäßig ins Lindestadion, um den EHC-Kufencracks zuzujubeln. Die Gegner kamen aus Buchloe und Bayreuth, es zog eiskalt durchs Stadion und der Schiedsrichter war auffallend oft ein ungeliebter Mann namens Buzek oder so ähnlich. Heute ist alles anders: Die Thomas Sabo Ice Tigers spielen gegen Teams aus Großstädten in einer angenehm warmen Halle und die Schiris sind meistens in Ordnung. Fast immer mit dabei ist mein Kollege Sebastian Böhm. Nachdem die Ice Tigers aus Nürnberg (mal wieder) vor dem Aus in den Playoffs stehen, habe ich ihn gebeten, Ihnen seinen Zugang zu dem schnellen Mannschaftssport zu schildern:
"Ich war Larionov, Makarov und Krutov. Die Wäschestangen waren Bourque und Coffey, Kanadier, die ich mit meinem mit einem halben Kilogramm Packband zu einem Eishockeyschläger veredelten Holzstock umspielte. Es war ein Leichtes, den Tennisball an Torhüter Fuhr zwischen den Kunststoffmülltonnen vorbeizuschieben. Stoppen konnte mich nur meine Mutter, Abendessen statt Verlängerung. Damals im Hinterhof eines stattlichen Wohnhauses in Sündersbühl hätte ich keinen Zweifel daran gehabt, dass ich zwei Jahrzehnte später regelmäßig in Eishallen arbeiten würde. So kam es dann auch, aber irgendwie doch ganz anders. Seit 20 Jahren berichte ich von Presse-Tribünen, nicht ausschließlich über Eishockey-Spiele und nicht immer nur über Eishockey-Spiele der Ice Tigers, aber eben doch sehr häufig. Das ist noch immer erstaunlich erfüllend, und manchmal, wenn bei einer Leichtathletik-EM, einer Eishockey-WM oder einem Playoff-Spiel in Berlin, Mannheim oder Nürnberg die Menschen um einen herum aufspringen, jubeln oder schimpfen, man selbst aber nur noch schreibt, umformuliert oder korrigiert, weil der Text wie immer mit der Schlusssirene fertig sein muss, dann fühlt sich dieser Adrenalin-Schub beinahe so an, als würde man selbst auf der Kunststoffbahn oder auf dem Eis stehen. Ich bin Sebastian Böhm.
Sportredakteur bei den Nürnberger Nachrichten. Ich bilde mir nicht mehr ein, einer der Künstler der großen roten Maschine zu sein, die das Eishockey revolutioniert hat. Ich berichte auch nicht mehr von ausgedachten Spielen. Abendessen gibt es deshalb erst, wenn die Texte für die Zeitung, für nordbayern.de und für unseren Eishockey-Blog fertig sind " So weit Sebastian Böhm.
Auch wenn spätes Essen ungesund sein mag, ich bin froh, einen Fachmann mit Leidenschaft für den Sport in unserer Redaktion zu haben. Wollen Sie mehr über die Ice Tigers erfahren, klicken Sie sich auf einen der folgenden Links.
Alles über die Ice Tigers
Sebastian Böhm im Podcast im Gespräch mit Ice-Tigers Verteidiger Oliver Mebus
111 Gründe, die Ice Tigers zu lieben |
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Kabinettssitzung am Newsdesk?
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Die CSU-Landtagsabgeordneten aus der Region zu Gast bei den Nürnberger Nachrichten, hier am Newsdesk. Mit dabei die drei Kabinettsmitglieder Joachim Herrmann, Albert Füracker und Melanie Huml sowie der Vize-Landtagspräsident Karl Freller. Foto: Stefan Hippel
Dass Politiker die Redaktion besuchen, ist nicht außergewöhnlich. Wir pflegen den Austausch, weil er dem gegenseitigen Verständnis dient. Deshalb laden wir auch die regionalen Abgeordneten der im Landtag vertretenen Parteien zu uns ins Haus ein. Die CSU folgte unserer Einladung zahlreich, angeführt von den Kabinettsmitgliedern Melanie Huml (Gesundheit), Joachim Herrmann (Inneres) und Albert Füracker (Finanzen) sowie dem Vize-Präsidenten des Landtags, Karl Freller, waren die meisten christsozialen Abgeordneten aus Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz bis Ansbach zu Gast. Wir diskutierten über die schwierige wirtschaftliche Lage regionaler Medienhäuser, aber auch über die Kommunikation von Politikern. Schließlich statteten die Gäste aus der Politik unserem Newsroom einen Besuch ab, dort erklärten die Kolleginnen und Kollegen der Deskleitung unsere Arbeitsweise.
Falls Sie auch Interesse an unserer Arbeit haben, melden Sie sich, wir bieten immer wieder Führungen an. Mit etwas Glück können Sie dann auch auf Fadi Keblawi treffen, einen weiteren Kollegen aus unserer Sportredaktion. Sein Porträt empfehle ich Ihnen zum Abschluss dieses Newsletters noch und wünsche Ihnen ein frühlingshaftes Wochenende
Ihr
Michael Husarek
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Porträt Fadi Keblawi, keb
Fadi Keblawi aus unserer Sportredaktion. Foto: Farzad Pourziaie
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Den ersten Kontakt gab es an einem trüben Herbstmorgen irgendwann in den 1980ern. Der Schulweg nach der Übernachtung bei der Lieblingstante Ich schlurfe der Tante hinterher zum Bus, wobei das Schlurfen auch daran liegt, dass ich den Sportteil der Nürnberger Nachrichten vor mir trage, einen Artikel lesend, der vom Abend zuvor handelt und von einer Niederlage des 1. FC Nürnberg beim FC Sankt Pauli.
Die Nürnberger Nachrichten blieben mir während der Kindheit in Gostenhof trotzdem ein Begleiter – der 1. FC Nürnberg auch, was ich manchmal bereut habe. Dann, nach dem Abitur am Albrecht-Dürer-Gymnasium, Zivildienst, später ein Politikwissenschaftsstudium in Erlangen – was ich ebenfalls mitunter bereut habe, aber vielleicht nicht ganz so stark, wie die Dozenten den Umstand, dass ich mich für ihr Fach interessiere.
Berufsplanung hat bis kurz vor dem Ende des Studiums nicht stattgefunden, aber nach ein, zwei Hinweisen aus der Familie setzte dann doch ein kurzes Nachdenken ein. Das Ergebnis: Zeitung wäre doch eine Idee. Eine sehr größenwahnsinnige Wahl, weil ich zum einen im Leistungskurs Deutsch meine Lehrerin an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht hatte (sorry dafür, Frau Mühlberg-Gores), zum anderen ich bis dahin nichts geschrieben hatte, was einem Zeitungsartikel auch nur entfernt ähnelte.
Harald Ehm und Ulrike Assmann, das damalige Lokalsportduo der Nürnberger Nachrichten, ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Ich wurde auf die Amateurfußballplätze der Stadt geschickt, fand Gefallen an einem Beruf, in dem man Bratwurst essen kann, Fußball schaut und dafür Geld bekommt – und blieb bei den NN. Erst als Volontär, seit 2007 als Sportredakteur. Jetzt schreibe ich die Texte über den 1. FC Nürnberg selbst – meist über Niederlagen, trotzdem immer mit Vergnügen.
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