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Fortschritt oder der "größte Virus der Computergeschichte"? - In die Tonne damit!!

  Die andere Meinung

Windows 95? Nach klar, schließlich steckt das von Microsoft am 24. August 1995 in die Computer-Welt gesetzte Betriebsprogramm immer nochin den Kinderschuhen. Erwachsen wird es wohl nie werden, weil es Papa Bill Gates an der nötigen Fürsorge mangeln läßt. Er hat ein anderes Lieblingskind: Windows NT.

Allein schon deshalb lohnt sich der Umstieg von einem bisher funktionierenden (meistens wenigstens) anderen Betriebssystem auf Windows 95 nicht. Denn wer nicht mindestens 16 MB Arbeitsspeicher in seinem Computer werkeln läßt, kann sich in aller Ruhe einen guten Film ansehen (Achtung: Übertreibung!), ehe auch nur ein Progrämmchen auf dem Monitor erscheint.
Getestet und für untauglich erklärt wurde das DOS-Windows-System auf einem 75er Pentium mit 8 MB. Prozessor und Festplatte röchelten vor sich hin und waren fast nur mit sich selbst beschäftigt. Auch ein neuer Monitor wurde trotz der versprochenen Hardware-Erkennung nicht gefunden. Hier war Handarbeit gefragt.
"Allgemeine Schutzverletzungen an Adresse XYZ" gehörten auch unter Windows 95 zum Alltag des Anwenders. Nur versteckt das Betriebssystem verschämt den Programm-Absturz unter der Schaltfläche "Details". Windows95-Enthusiasten schreiben einen System-Absturz unsauber programmierter Software zu. Dabei ist das Betriebssystem selbst nicht ganz sauber. Ein Beispiel: Wer nicht mit dem Microsofteigenen "Explorer" ins Internet will, wird mit einer extrem komplizierten Software-Installation bestraft. Es gibt Anwender, die waren Tage damit beschäftigt, ihre Compuserve- oder AOL-Programme einzurichten. Ein Fehler der Bill-Gates-Gesellschaft?

Bei einer Tagung über Online-Nutzung wurde lauthals beklagt, daß "uns Windows 95 einige Probleme bereitet". Denn das Programm läuft nicht stabil. Immer wieder wird der "Computer heruntergefahren" und kein Mensch kennt den Grund. Besonders adrenalinsteigernd ist dieses Windows95-Verhalten bei öffentlichen Präsentationen.

Aber Microsoft gibt nicht zu, daß das Betriebssystem mangelhaft programmiert wurde. Es wurden lediglich kleine Fehler durch "Service Packs" beseitigt. Ende des Jahres soll "Nashville" dem maroden Windows 95 auf die Beine helfen. Damit soll das Surfen wie im Internet auch auf der eigenen Festplatte möglich sein.

Wer braucht so etwa eigentlich? "Never change a running system" ist immer noch der gültige Wahlspruch. DOS/Windows 3.x oder IBMs OS/2 sind zur Zeit immer noch die bessere Entscheidung.

EGBERT M. REINHOLD

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