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Fortschritt oder der "größte Virus der Computergeschichte"? - Ein Fortschritt!!

 Die andere Meinung

Sehr geehrter Mr. Gates,

ich möchte Ihnen auf diesem Weg herzlich danken, daß Sie die Entwicklung von Windows 95 ermöglicht haben. Auch über ein Jahr, nachdem ich zum ersten Mal mit dem Programm gearbeitet habe, bin ich immer noch sehr zufrieden.

Auf allen, nun ja, fast allen Rechnern funktionierte die Installation reibungslos. Ob Modem, ISDN-Terminaladapter, Grafikkarte, SCSI-Karte, Scanner oder Netzwerk, alles wurde erkannt und klaglos eingerichtet. So gefällt Plug and Play, vorbei die Zeiten des wüsten Herumkonfigurierens. Eine Freude auch der Internetzugang über das eingebaute DFÜ-Netzwerk.

Ach ja, ehe ich es vergesse: Auch die Oberfläche, der Desktop, gefällt mir ausgezeichnet. Nach dem Umstieg vonWindows 3.11 war ich erst etwas verwirrt, das hielt aber nicht lange an. Schon nach kurzer Zeit konnte ich auf die Taskleiste nicht mehr verzichten. Wie bin ich eigentlich je ohne die rechte Maustaste ausgekommen? Ganz selbstverständlich nun der Klick mit rechts, der mir Befehle, Hilfen und Informationen herbeizaubert. Als hätte ich es nie anders gemacht, ziehe ich Objekte von einem Ordner zum anderen, erforsche mit dem Explorer meine Festplatten. Vergessen die Zeiten des müden Dateimanagers, den ich mit vielerlei Hilfsprogrammen zu umgehen suchte. Es ist einfacher und schneller geworden, Ordnung zuhalten.

Eigentlich ist alles etwas schneller geworden. Natürlich habe ich mich gleich darangemacht, meinen Software-Zoo auf 32-Bit-Programme upzudaten - ein echter Gewinn! Sicherer sind meine Win-95-Systeme auch geworden. Kein Vergleich mehr mit den zahlreichen Hängern unter Windows 3.11. Gut, ab und zu knallt es doch noch einmal. Was können Sie, verehrter Mr. Gates, denn auch dafür, wenn sich die Programmierer der Anwendungssoftware nicht an Ihre Vorgaben halten. Etwas verwunderlich istaber, daß einige dieser Schlamper in Ihrer eigenen Firma sitzen, wenn mir die Bemerkung erlaubt ist.

Erstaunlicherweise funktionieren auch etliche betagte DOS-Programme unter Win 95 besser als unter dem Vorgänger, gerade wenn es sich um Datenfernübertragung handelt. Daß Spiele nur mit Verrenkungen zum Laufen gebracht werden können, ist für michnicht weiter tragisch: Ich spiele selten.

Abschließend möchte ich Ihnen noch danken, daß Sie mir mit Win 95 endlich einen Grund gaben, meinen alten 486er in die Tonne zu treten und endlich auf einen Pentium mit 32 MB Arbeitsspeicher umzusteigen.

Mit freundlichen Grüßen
ERICH HEIMANN

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