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Liebe Leserinnen und Leser,
weit über 200 Mails an die Chefredaktion (die fast ausnahmslos mein Kollege Alexander Jungkunz beantwortet hat), etliche Hundert Anfragen via Lesertelefon, die sowohl in der Redaktion als auch in unserer Vertriebsabteilung eingegangen sind – unser neues Layout hat Sie bewegt und manchen von Ihnen bewogen, sich zu melden. Das Tolle an den meisten Reaktionen: Sie haben uns Ihre tiefe Verbundenheit mit „Ihrer“ Zeitung geschildert. Das war sehr berührend und hat uns sehr gefreut. Neben dem Relaunch möchte ich Ihnen heute einen Teil unserer Unternehmensgruppe vorstellen, von dessen Arbeit Sie immer dann profitieren, wenn Sie im Zeitschriftenhandel sind -unseren Pressegrossisten NPV.
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Was macht eigentlich ein Pressegrossist?
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Bernd Vestner, Klaus Wurm und Thilo Pflaum (von links) leiten den NPV. Die drei Geschäftsführer stehen vor einem kleinen Teil des riesigen Zeitschriftensortiments, das der Grossist Nacht für Nacht in ganz Nordbayern ausliefert. Foto: Michael Husarek
Wer in das Reich des Pressegrossisten „Nordbayerische Presse Vertriebs GmbH & Co. KG“ eintritt, muss erst eine Sicherheitskontrolle passieren. Warum, wird wenige Minuten später bei einer Führung über das Gelände im Norden Nürnbergs deutlich – in den Hallen lagern Waren im Wert von etlichen Millionen Euro. Denn der Pressegrossist beliefert von Nürnberg und von den beiden Außenstellen in Würzburg und Bayreuth aus rund 6000 Einzelhändler in Nordbayern mit allen möglichen Produkten. Natürlich vor allem Zeitschriften und Zeitungen, aber eben auch Tabakwaren, Bücher. Lebensmittel oder andere Artikel aus dem Sortiment. Nacht für Nacht rücken Lastwagen von Nürnberg in die Region aus. Tagsüber werden die Pakete nach den Bedürfnissen der jeweiligen Händler konfiguriert – ob Lotto-Totto-Geschäft oder Supermarkt, ob Discounter oder Tankstelle, wer Zeitschriften verkauft, wird vom NPV beliefert. Ein logistischer Kraftakt, der viel Wissen erfordert. Ich war jedenfalls sehr beeindruckt. In Deutschland gibt es rund drei Dutzend solcher Grossisten, die jeweils für ein bestimmtes Gebiet zuständig sind. Nicht immer sind sie Teil von Medienhäusern – in unserem ist das so, der NPV ist Teil der Unternehmensgruppe. Übrigens leiden die Pressegrossisten sehr unter der sinkenden Auflage der Zeitschriften und Zeitungen.
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Nach der Vorstellung mit der druckfrischen Zeitung nach Hause gehen: Das konnten die Besucher des Staatstheaters am Mittwochabend machen, unsere Mitarbeiter haben die NN verteilt, um Nichtleser auf unser neues Erscheinungsbild aufmerksam zu machen. Foto: Michael Matejka
Keine Leidensgeschichte war unser Relaunch, der am vergangenen Wochenende mit dem erstmals im neuen Gewand erschienenen Wochenmagazin seinen Abschluss fand. Wir haben viel Zuspruch und auch viel Kritik erhalten. Wobei uns auch fast ausnahmslos alle Kritiker bescheinigt haben, dass sie mit der Qualität unseres journalistischen Angebots zufrieden sind. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Zum Erscheinungsbild gab es geteilte Meinungen, aus Fachkreisen haben wir ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Stellvertretend für viele andere Rückmeldungen hier die Meinung der Leiterin des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politischen Bildung, Anke Vehmeier: „Herzlichen Glückwunsch zu Eurem neuen Layout. Es gefällt mir sehr, sehr gut. Großes Kompliment und Chapeau. Die gesamte Präsentation ist frisch, modern und luftig. Große Klasse!
Auch das Magazin ist tipptopp geworden und macht schon beim Durchblättern richtig Lust aufs Lesen.
So macht Zeitungmachen – und Lesen doch gleich noch mehr Spaß.“
Möglichst viel Freude bei der Zeitungslektüre wünsche ich Ihnen auch in den kommenden Tagen. Gerade an Ostern bleibt ja häufig etwas mehr Zeit für die Lektüre.
Ich empfehle Ihnen noch das Porträt unserer Gerichtsreporterin Ulrike Löw, deren Texte über den Prozess über den Schnaittacher Doppelmord Sie während der vergangenen Wochen wahrscheinlich ebenso gebannt verfolgt haben wie ich. |
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Ein starkes Team: Birgit Heinrich, Matthias Niese, Ressortleiterin Gudrun Bayer, Alexandra Voigt, Sekretärin Heike Pfohl, Martina Hildebrandt und Johanna Husarek (von links). Foto: Stefan Hippel
Wie viele Einsendungen werden es diesmal? Haben wir den richtigen Schwierigkeitsgrad erwischt? Sind die Leserinnen und Leser zufrieden? Wer im Magazin am Wochenende arbeitet, den packt rund um Weihnachten und Ostern das große Kribbeln. Denn dann zeigt sich, ob sich die monatelange Arbeit am großen Preisrätsel gelohnt hat.
Diese von der Redaktion selbst gemachten Rätsel zu den Festtagen haben eine jahrzehntelange Tradition. Und haben sich trotzdem immer der jeweiligen Zeit und der jeweiligen Situation im Magazin angepasst.
Erstellt werden sie seit ein paar Jahren im Team. Jeder ist irgendwie beteiligt – vom Formulieren der Fragen über das Erstellen der Seite bis zum Zählen der Einsendungen und Ziehen und Benachrichtigen der Gewinner. Mit den Arbeiten am aktuellen Osterrätsel haben wir Ende Januar begonnen. Alle zusammen suchen wir zuerst das Oberthema aus. Dieses Mal haben wir uns für „Farben“ entschieden. Denn wir fanden, weil Ostern so spät ist, kommt es diesmal besonders knallig-bunt daher. Schon mehr Sommer als Frühling.
Zum Oberthema denkt sich jeder drei, vier Begriffe aus. In einer kleineren Runde wird danach entschieden, welche Begriffe es wirklich ins Rätsel schaffen. Da wir wissen, dass an jedem Rätsel oft ganze Familien zusammen tüfteln, wollen wir für jede Generation etwas dabeihaben.
Stehen die Begriffe, werden die dazu passenden Fragen formuliert. Sie sollen kurz und prägnant, aber trotzdem ein bisschen verschwurbelt sein. Na ja, und so formuliert, dass sie mit Google nicht gleich zu knacken sind.
Parallel dazu wird die Seite gestaltet. Sind da die Fragen erst draufgepackt, geht die erste Version an unsere Testrätsler. Die sitzen überall im Verlag, haben selbstverständlich absolute Verschwiegenheitspflicht und helfen uns, Fehler oder Ungereimtheiten aufzuspüren und ein Gefühl für den Schwierigkeitsgrad zu bekommen. Die Ergebnisse der ersten Testrunde werden eingebaut. Dann gibt es eine zweite Runde mit anderen Testrätslern. Wieder wird dann noch mal nachgebessert.
Die Werbeabteilung stellt derweil schon mal thematisch passende Preise zusammen – sie macht für diese Preise auch ihren Geldbeutel auf und kauft sie ein. Und der Vertrieb kümmert sich um die Online-Seite www.nordbayern.de/gewinnen, in der alle Rätsler ihre Lösung eingeben können, um an der Verlosung teilzunehmen.
Klassische Postkarten und Briefe akzeptieren wir selbstverständlich ebenfalls. Die werden aber immer weniger; die meisten von Ihnen bevorzugen den digitalen Weg. Was die Gesamtzahl der Teilnehmer betrifft, haben wir beim letzten Weihnachtsrätsel einen Rekord aufgestellt: 12.600 waren es; wir sind sehr stolz darauf. Vielleicht legen wir diesmal ja noch eine Schippe drauf. Wobei es – so sagt man uns zumindest – zusätzlich eine hohe Dunkelziffer an Menschen gibt, die begeistert miträtseln, aber ihr Ergebnis gar nicht einschicken.
Fast alle Teilnehmer geben uns bei ihren Einsendungen ein paar nette Worte über das Rätsel mit auf den Weg. Wie lange sie gebraucht haben, was die Knackpunkte für sie waren, bei welchen Fragen sie nicht weiterkamen, wie viele Personen zusammengeholfen haben. Und wie sie insgesamt den Schwierigkeitsgrad empfunden haben. Einheitlich ist die Tendenz dabei aber nie: Was die einen als schier unlösbar empfinden, fällt anderen leicht. Und so sorgt das Preisrätsel jedes Mal wieder nicht nur für Knobelspaß, sondern auch für Gesprächsstoff. Bei Ihnen zu Hause. Und bei uns in der Redaktion.
Ich wünsche viel Freude beim Rästeln.....
Ein frohes Osterfest wünscht
Ihr
Michael Husarek
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Porträt Ulrike Löw
Ulrike Löw (Kürzel lu), Jahrgang 1970, Gerichtsreporterin bei den Nürnberger Nachrichten. Foto: Stefan Hippel
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Ich arbeite bei einer Zeitung, deren Ehrgeiz es ist, über ihre Fachgebiete mehr zu wissen als der Durchschnittsbürger. Dies gilt für Sportreporter, für Feuilletonisten und eben auch für mich als Berichterstatterin aus der Welt der Justiz. Und deshalb sitze ich beinahe täglich in den Gerichtssälen im Justizpalast in der Fürther Straße. Gelegentlich fahre ich nach Ansbach zum Verwaltungsgericht oder besuche das Arbeitsgericht und das Sozialgericht.
Meist verbringe ich viele Stunden in den Verhandlungen und alles, was dort geredet wird, kann schon aus Platzgründen nicht in der Zeitung veröffentlicht werden – auch wenn ich manchmal am liebsten längere Dialoge vollständig drucken lassen würde. Deshalb wird ausgewählt und dabei gilt immer: Ich kann und will Lesern und Leserinnen, die mit rechtlichen Themen nicht richtig vertraut sind, nicht einfach irgendetwas ohne Erklärung wiedergeben, schon weil ich nicht als Protokollführerin im Gerichtssaal sitze.
Ich muss die Ereignisse deuten, und in dem Moment, in dem ich etwas deute, habe ich im Übrigen auch eine Meinung dazu. Das heißt nicht, dass Autoren sich nicht um Neutralität bemühen – aber eine vollständig objektive Berichterstattung ist meines Erachtens gar nicht möglich. Schon die Auswahl der Themen ist wenig neutral.
Damit kein Missverständnis entsteht. Anders als der Richter kann der Reporter natürlich niemanden verurteilen oder freisprechen. Aber letztlich fällen auch Journalisten ständig Urteile, schon weil sie die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen. Eine weitere Gemeinsamkeit fällt auf: Rechtsanwälte etwa sind, als Vertreter ihrer Mandanten, qua Beruf natürlich an einem bestimmten Ausgang des Verfahrens interessiert – Richter dürfen das nicht. Sie sind keine Partei und haben keine interessengebundene Position.
Ich sehe das so: Als Gerichtsreporterin bin ich keiner Partei verpflichtet. Weder der Justiz, noch Staatsanwälten oder Strafverteidigern. Ich versuche, in meiner Recherche alle Fakten zusammenzutragen. Verpflichtet bin ich nur der Wahrheit – und ihr nähere ich mich nur an, wenn ich alle Seiten zu Wort kommen lasse.
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