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Nürnberg, 16. November 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

wie informieren Sie sich jenseits der Zeitung? Hören Sie Podcasts? Fragen, die naheliegen in diesen Tagen. Und deshalb will ich Sie darüber informieren, wie wir uns mit den „neuen“ Formaten und Möglichkeiten auseinandersetzen. Bei allem Neuen dürfen wir unsere journalistischen Tugenden nicht vergessen. Daran hat uns ein Besuch des Verbandes Deutscher Sinti und Roma erinnert.


 

Minderheiten schützen



Erich Schneeberger, Vorsitzender des Landesverbandes (links) und sein Mitarbeiter Markus Metz beim Gespräch in der NN-Chefredaktion. Foto: Michael Husarek


Unter der Überschrift „Polizei stoppt Massenschlägerei“ berichteten wir über eine Auseinandersetzung in Großreuth bei Schweinau in Nürnberg. Dabei verwiesen wir darauf, dass die Beteiligten „Sinti und Roma“ gewesen seien. Für Erich Schneeberger eine mehr als fragwürdige Nennung einer ethnischen Zugehörigkeit. Warum? „Weil diese Menschen seit Generationen in Nürnberg oder Fürth leben und einen deutschen Pass haben.“ Der Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma suchte deshalb das Gespräch mit uns. Es war ein spannender, informativer und vor allem angenehmer Austausch. Ein lehrreicher noch dazu: Denn Herr Schneeberger und sein Begleiter, Markus Metz vom Landesverband, erläuterten uns, dass nationale Minderheiten, als solche gelten etwa die Dänen in Schleswig-Holstein, die Sorben in Sachsen oder eben auch die Sinti und Roma in Bayern, einen besonderen Status innehaben. Für uns wiederum kommt dies einer besonderen Herausforderung gleich. Einerseits sind wir an den Pressekodex gebunden, der uns in einigen Fällen die Benennung von Ethnien empfiehlt, andererseits gibt es eben diesen Schutzstatus. Wir werden mit unserer Redaktion darüber sprechen und die Kolleginnen und Kollegen sensibilisieren.

 


Blick in den Hohlspiegel



Gleich zweimal waren wir im „Hohlspiegel“ vertreten, jeweils mit Beiträgen unserer Online-Kanäle. Foto: Michael Husarek


Sensibilisieren lassen wir uns durchaus durch den „Hohlspiegel“. Dort, auf der letzten Seite des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ werden kuriose Meldungen aus Print- und Onlineangeboten nachgedruckt.
Wir haben beispielsweise auf unserem Onlineportal nordbayern.de die CSU auch bei den hessischen Landtagswahlen antreten lassen, obwohl dort die CDU zur Wahl stand. Solche Fehler passieren, dass die Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg sich daraus einen Spaß machen, geht völlig in Ordnung. Ganz ehrlich: Ich musste auch Schmunzeln als ich uns gleich zweimal auf einer Seite entdeckte. Fazit: Mit Humor lebt es sich leichter. Und lustig waren beide Fehler ohne jeden Zweifel.



Zeitung zum Zuhören?

 


Die Zahl der Podcast aus unserem Haus ist auf eine stattliche Menge angewachsen. Reinhören lohnt sich. Fotomontage: Lisa-Marie Polster

 

Nicht nur lustig, aber eben auch, sind unsere Podcasts. Das Audio-Angebot der NN wächst, die Themen erstrecken sich dabei von Fußball bis Feminismus. Um den Überblick nicht zu verlieren, gibt es hier eine kleine Zusammenfassung, die meine Kollegin Lisa Susu Hahn für Sie erstellt hat:
m/w/d, männlich/weiblich/divers – der Feminismus-Podcast ist das jüngste Mitglied und geht immer freitags alle zwei Wochen online. Die NN-Redakteurinnen Lisa Susu Hahn und Ute Möller unterhalten sich über Mansplaining, die gläserne Decke in den Betrieben, darüber, wie sich Männer und Frauen gern die Familienarbeit aufteilen möchten, über das immer noch schiefe Frauenbild in der Werbung, darüber, wie Feminismus heute aussehen sollte, um etwas zu bewegen.
Horch amol – der NN-Podcast: NN-Chefredakteur Michael Husarek und nordbayern.de-Leiter Matthias Oberth sprechen immer mittwochs über Gott und die fränkische Welt, am liebsten über Politik und was sonst noch so los ist in der Metropolregion.
Beyond Borders – der Korrespondenten-Podcast: Seit über 20 Jahren berichtet Arndt Peltner als freier Korrespondent für die NZ aus den USA. Nun erzählt er einmal im Monat freitags in seinem Podcast „Beyond Borders“ von seinem Leben und seinen Reisen, vor allem in den USA.
Sitzplatz-Ultras – der Sport-Podcast und Böller der Woche – der Club-Podcast: Sportredakteure von NN und NZ sprechen jeden Montag über Eishockey, Handball, Fußball und laden immer wieder Gäste ein. So waren zum Beispiel schon Hanno Behrens oder Enrico Valentini vom 1. FCN zu Gast. NN-Sportchef Hans Böller dagegen behandelt in seinem Podcast ausschließlich den Club, manchmal wird es dabei sogar etwas philosophisch.
Dialekt-Duell – der nordbayern.de-Podcast: Wie kross muss die perfekte Schweinshaxn-Kruste sein? Wie süffig das beste Bier? Und wo wandert es sich eigentlich schöner – in den Alpen oder in der Fränkischen Schweiz? Fragen, die vielleicht nicht die Welt bewegen, aber zumindest die Bayern. Das beweisen Marina Hochholzner, Volontärin bei nordbayern.de und Tamara Walter, Redakteurin bei rtv, alle zwei Wochen freitags im neuesten Podcast der Nürnberger Nachrichten: „Dialekt-Duell“.
DocPod – der Podcast, der Leben retten kann: Der eine ist für den Leib zuständig, der andere für die Seele: Gemeinsam wollen sie Leben retten, und zwar mit dem DocPod auf nordbayern.de. Im Podcast behandeln der Notfallmediziner Falk Stirkat und der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Pablo Hagemeyer, jeden Dienstag eine Vielzahl von Gesundheitsthemen. Mal mehr und mal weniger mit einem Augenzwinkern, aber immer informativ.
Lokalsportcast – der Sport-Podcast der Erlanger Nachrichten: Über ihren geliebten Erlanger Lokalsport wollen die Sportredakteure Katharina Tontsch und Christoph Benesch nicht mehr nur schreiben, sondern auch sprechen, und das jeden Montag. Vor allem geht’s um Fußball und Handball.

„Mich fasziniert an Podcasts, dass man sie wunderbar nebenher konsumieren kann, sei es im Bad, beim Kochen oder in der U-Bahn. Außerdem gefällt es mir, dass immer auch die Persönlichkeit des Podcasters zum Tragen kommt“, meint unsere Podcast-Expertin Lisa Susu Hahn, deren Porträt Sie am Ende des Newsletters lesen können.

Ich wünsche uns in den kommenden Wochen eine Hohlspiegel-Abstinenz und Ihnen ein schönes Herbstwochenende.

Ihr
Michael Husarek


 

 



 

 



Porträt Lisa Susu Hahn

 

 



 

Lisa Susu Hahn, 38, Redakteurin für Digitale Projekte

Bei mir hat sich die Berufswahl ganz einfach entschieden: Tante und Onkel sind auch Zeitungsredakteure. Als Kind und Jugendliche himmelte ich beide an. Sie waren redegewandt, umtriebig, vielseitig und kritisch. Sie wussten zu jedem Thema interessante Fakten und hatten immer eine kuriose Geschichte auf Lager. So wollte ich auch sein!
Glücklicherweise lagen mir die sprachlichen Fächer in der Schule am meisten, Talent war also da. Fehlte nur noch das Handwerk. Schon während der Schulzeit absolvierte ich einige Praktika, direkt nach dem Abi ging es ins Volontariat beim „Donaukurier“. Schon damals im Jahr 2000 schon faszinierte mich der Bereich Online am meisten, obwohl die Redaktion nur aus einem Redakteur bestand und wir dort im Vergleich zu heute mit steinzeitlichen Programmen arbeiteten. Aber mir war klar: Dieser Bereich wird wachsen.
Nach meinem Volontariat gab es noch einen Exkurs an die Uni. Als ich dann meinen Magister in Anglistik und Soziologie in der Tasche hatte, war das Timing perfekt, denn nordbayern.de suchte gerade Redakteure für einen Relaunch.
Bis heute bin ich Onlinerin durch und durch. Text, Foto, Audio und Video – ich bewege mich wie selbstverständlich in allen Bereichen und diese Vielseitigkeit macht mir besonders viel Spaß. Hauptsächlich beschäftige ich mich derzeit mit dem Thema Videos mit dem Smartphone, gebe hausintern Schulungen, war auch schon als Dozentin an der Uni Ansbach tätig. Bei Video ist Audio nicht weit und so konzipiere und betreue ich auch die Podcasts der NN mit.
Besonders stolz bin ich dabei auf den Podcast „m/w/d“ zum Thema Feminismus, den ich mit meiner Kollegin Ute Möller mache – so kann ich für ein Herzensthema mehr Bewusstsein in der Öffentlichkeit schaffen. Und Onkel und Tante, die sind übrigens auch stolz auf eine weitere Zeitungsredakteurin in der Familie.

 


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