Bitte kein Tamagotchi . . . Wer in der Weihnachtszeit etwas für die Umwelt
tun will, muß nach Ansicht von Naturschützern auf Spaß
und Festlichkeit nicht verzichten. Um beim Christkind
Umwelt-Punkte zu machen, sei es vor allem
erforderlich, das Fest nicht zur
Beschäftigungs-Therapie für Müllmänner
werden zu lassen, erklärt der Bund für Umwelt und
Naturschutz (BUND).
Dazu gehöre unter anderem,
verschwenderische und umweltschädliche Verpackungen zu
vermeiden. Gleichzeitig sollen die Verbraucher auf
langlebige und reparierbare Geschenke zurückzugreifen
statt etwa auf Einweg-Plastik-Spielzeuge wie Tamagotchis,
meint der BUND.
Haltbare und reparaturfreundliche
Geschenke sollten ganz oben auf dem
Wunschzettel stehen, so BUND-Sprecher Walter
Schmidt. Ferngesteuerte Autos mit eingebautem
Zerfallsdatum oder ein Kinderradio, das schon an
Silvester keinen Mucks mehr von sich gibt, erfreuten nur
Hersteller und Händler, die auf schnellen Ersatz
spekulierten. Schmidt warnt besonders vor PVC-haltigen
Spielwaren, die gesundheitsschädlich seien, und
empfiehlt statt dessen Spielzeug aus heimischen Hölzern.
Virtuelle Umweltsünder,
die auf keinen Fall unter den Weihnachtsbaum gehören,
sind dem BUND zufolge Tamagotchis sowie Nachahmungen des
in Japan produzierten elektronischen Kükens. Die bei
Kindern so beliebten Tamagotchis hätten allein in diesem
Jahr schätzungsweise 350 Tonnen Müll verursacht.
In Deutschland sind nach Angaben des
BUND rund zehn Millionen der piepsenden Spielzeuge
verkauft worden. Der Verbrauch an Knopfzellen-Batterien
dürfte nach Schätzungen des Umweltverbands dadurch um
30 Prozent steigen. Schmidt: Eltern sollten sich lieber
Zeit nehmen, mit ihren Kindern zu spielen, statt sie mit
einem quengelnden Elektro-Hühnchen abzuspeisen.
|