Schwere Zeiten
für die Raucher
Raucher werden auf den deutschen
Flughäfen zunehmend in die Ecke gedrängt. Die bisher
kleinen qualmfreien Zonen werden immer mehr ausgeweitet
Glimmstengel sollen dagegen bald nur noch in
kleinen Raucher-Ecken brennen. Nachdem auf dem
Düsseldorfer Flughafen schon seit dem 1. November ein
fast vollständiges Rauchverbot gilt, zog nun auch der
größte deutsche Airport in Frankfurt am Main nach. Vom
1. Januar an ist der Griff zur Zigarette generell
verboten. Nur in speziell eingerichteten Zonen dürfen
die Tabakfreunde ihrem Laster frönen.
Die Kundenbeschwerden über
rücksichtslose Raucher hätten in jüngster
Vergangenheit stark zugenommen, sagte Bernd Struck von
der Flughafen Frankfurt Main AG (FAG). So sei bei
regelmäßigen Befragungen Zigarettenqualm auf der Liste
der Störfaktoren innerhalb von nur drei Jahren vom
zwölften auf den dritten Platz geschnellt nur
übertroffen von schlechter Beschilderung und den langen
Wegen auf dem Frankfurter Airport.
Doch auch Raucher sollen sich in
Zukunft noch auf dem Frankfurter Flughafen wohl fühlen
können. Solche Aquarien wie in den USA, das werden
wir nicht machen, sagte Struck und spielte auf die
unwirtlichen Räume an, in die Raucher auf US-Airports
abgeschoben werden. In Düsseldorf kam die Entscheidung
weniger freiwillig. Nach dem Großbrand 1996 hatte die
Bauaufsicht bereits in allen Terminals ein Rauchverbot
verhängt.
Trotz der Verbote werden die
Nichtraucher auch in Zukunft auf die Rücksichtnahme der
Qualmer angewiesen sein. Man kann nicht jedem
hinterherrennen, der eine Zigarette in der Hand
hält, meinte Gabi Schoppe vom Stuttgarter
Flughafen, wo ebenfalls Rauchverbot herrscht. München
will die Warteplätze in Nichtraucher-Zonen, die bisher
ein Drittel der Sitze ausmachen, künftig auf 70 Prozent
ausbauen.
In Nürnberg will man die bisherige
Regelung beibehalten: In den Warteräumen an den Gates
sowie im Flughafenrestaurant gibt es etwa 50 Prozent
Raucherplätze. Durch die Höhe unserer Halle haben
wir beim Einchecken bislang keine Beschwerden
gehabt, meint Flughafensprecher Kurt Raum; demnach
bleibt auch hier alles beim alten. Feuer frei
heißt es auf den Flughäfen Leipzig-Halle, Dresden,
Erfurt und Berlin-Tempelhof. Die Airports
Hannover-Langenhagen, Bremen, Berlin-Tegel und
Berlin-Schöneberg ziehen die Toleranzgrenze nach dem
Einchecken: Beim Warten in den Gates müssen
die Raucher in die Ecke oder vollständig auf den
Nikotingenuß verzichten.
dpa/-rn
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